Carolina Bescansa mit dem Nachwuchspolitiker.

Foto: AFP/Marcou

Madrid – Der Medienstar bei der konstituierenden Sitzung des spanischen Parlaments war weder Ministerpräsident Mariano Rajoy noch Patxi Lopez, der neue Präsident des Unterhauses. Das Interesse der Kameraleute und Fotografen konzentrierte sich vielmehr auf die Abgeordnete Carolina Bescansa, die ihr Baby am Mittwoch mit in die Plenarsitzung gebracht hatte.

Der sieben Monate alte Bub erhielt bei der Wahl des Parlamentspräsidenten sogar eine Stimme. Ein Abgeordneter erlaubte sich den Scherz, auf seinen Stimmzettel zu schreiben: "Das Kind von Bescansa". Die Stimme wurde als ungültig gewertet. Die Politikerin von der Linkspartei Podemos (Wir können) trug den Kleinen auf dem Arm, als sie zur Abgabe ihrer Stimme auf die Tribüne des Parlamentspräsidiums emporsteigen musste. Auch ihr Parteichef Pablo Iglesias durfte den Jungen in den Armen wiegen.

Das Baby in der Plenarsitzung löste in den sozialen Netzen eine Welle von Reaktionen aus. "Es wurde Zeit, dass ein vernünftiger Mensch ins Parlament einzieht", witzelte auf Twitter ein Nutzer. Andere hielten der Politikerin vor, es nur auf einen Showeffekt abgesehen zu haben. Das Parlament verfügt über eine Betreuungsstelle für die Kinder der Abgeordneten und Beschäftigten. (APA, 13.1.2016)