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Auch Tage nach dem Anschlag waren im Hotel Splendid noch die Spuren des Terroranschlages zu sehen, der während des Abendessens kam.

Foto: Reuters / Joe Penney

Ouagadougou – Nach dem jihadistischen Anschlag auf ein Hotel in Burkina Faso haben die Sicherheitskräfte nach Angaben aus Ermittlerkreisen rund 20 Verdächtige festgenommen. Einige der seit Sonntag Festgenommenen seien inzwischen wieder freigelassen worden, sagte eine gut informierte Quelle am Montag in der Hauptstadt Ouagadougou. Andere befänden sich noch in Gewahrsam und würden verhört.

Es gebe "sicherlich in Ouagadougou eine Schläferzelle, die (den Jihadisten) bei der Tat geholfen hat", hieß es weiter. Den Angaben zufolge kamen die Täter mit einem gemieteten Fahrzeug zum Ort ihres Angriffs. Demnach töteten sie zunächst den Fahrer des Wagens, warfen die Leiche am Straßenrand ab und begannen dann den Angriff. Ein weiteres, im Niger registriertes, Auto von mutmaßlichen Komplizen habe bereits vor dem Hotel gestanden.

Fahrzeug aus Niger

Der burkinische Innenminister Simon Compaore hatte zuvor das im Niger registrierte Fahrzeug erwähnt. Er betonte aber, das Autokennzeichen sage "nichts aus", etwa über die Nationalität der Täter.

Mehrere Angreifer hatten am Freitagabend im Hotel "Splendid" und im benachbarten Restaurant "Cappuccino" im Zentrum von Ouagadougou zahlreiche Menschen erschossen und sich anschließend mit mehr als hundert Geiseln verschanzt. Unterstützt von französischen Spezialkräften und US-Soldaten stürmte die Armee nach sechs Stunden das Hotel und befreite dutzende Menschen.

Drei Angreifer wurden im Zuge des Einsatzes in der nahe gelegenen Bar "Taxi-Brousse" erschossen. Augenzeugen zufolge gab es jedoch mehr als drei Angreifer. Die Fahndung nach möglichen weiteren Tätern lief weiter. Den Ermittlerkreisen zufolge werteten Experten der US-Bundespolizei FBI Bilder der Überwachungskamera des Hotels aus. Auch französische Ermittler unterstützten die Polizeiarbeit. Noch am Montagabend untersuchten Forensiker den Tatort. Von den 29 Todesopfern wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft bisher 25 identifiziert, die Mehrheit soll aus dem Ausland stammen. Unter den Opfern befinden sich nach Informationen des Außenministeriums in Wien keine Österreicher.

Zu dem Angriff hatte sich die mit Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI) verbündete Gruppe Al-Mourabitoun bekannt. Burkina Faso war von der islamistischen Gewalt in der Region bisher weitgehend verschont geblieben. Der Angriff vom Wochenende nährte die Sorge einer weiteren Ausbreitung von Jihadistengruppen in Westafrika. (APA, 19.1.2016)