Wien – Die Rekordzahl von 1.266.620 Besuchern verzeichnete das Belvedere im abgelaufenen Jahr, eine Steigerung von rund 18 Prozent gegenüber 2014. Direktorin Agnes Husslein-Arco hatte daher bei der heutigen Saison-Pressekonferenz allen Grund zur Freude: "2015 war für uns das erfolgreichste Jahr des Belvederes und meiner nun schon neunjährigen Direktion."

Spitzenreiter bei den Standorten war das Obere Belvedere mit 739.468 Besuchern, gefolgt vom Unteren Belvedere mit 387.486 Interessierten. Das Winterpalais, wo die Olafur Eliasson-Ausstellung noch bis 6. März zu sehen ist, verzeichnete eine Steigerung um 38 Prozent auf 98.205 Besucher. Im 21er-Haus verzeichnete man mit 41.461 Gästen zwar einen leichten Rückgang (2014: 42.617), doch eine Ertragssteigerung, wie die kaufmännische Direktorin Ulrike Gruber-Mikulcik berichtete.

400 neue Arbeiten

Die Veranstaltungen der Kunstvermittlung hatten 55.000 Teilnehmer, der Eigendeckungsgrad des Belvedere, das über 25,5 Mio. Euro Gesamtbudget verfügte, betrug 58 Prozent. 35 Projekte (Ausstellungen und Interventionen) wurden gemacht, 31 Publikationen herausgegeben. Das Ankaufsbudget betrug 2015 erstmals eine Million Euro, 154 Ankäufe wurden damit getätigt, rund 250 weitere Arbeiten fanden durch Schenkungen etc. Eingang in sie Sammlung des Hauses.

Für die Renovierungsabteilung wurde eine digitale Röntgenanlage (laut Belvedere erst das zweite derartige Gerät im weltweiten Einsatz) angeschafft. Die wissenschaftliche Arbeit des Hauses auch im Internet attraktiv zu vermitteln ist eines der Ziele von Vizechef Alfred Weidinger: "Wir wollen die Wissenschaft sexy machen."

Die Wotruba-Stiftung wird noch im Jänner dem Belvedere übertragen, das Museum übernimmt damit die Verwaltung des gesamten Stiftungsvermögens. Der neue Vorstand besteht aus Husslein-Arco, Harald Krejci und Ernst Ploil.

Ausstellungsvorschau

Für das Ausstellungsprogramm für 2016 gibt es erstmals eine Belvedere Jahreskarte für 39 Euro. Auf das 21er Haus, dessen rund 1,2 Mio. Euro Defizit Husslein-Arco nicht erschüttert ("Das wussten wir schon immer") wird heuer "ein großer Fokus gesetzt". Für erhöhte Attraktivität beim Publikum sollen Namen wie Ai Weiwei, Maria Lassnig oder Franz West sorgen. (APA, 19.1.2016)