André Heller kann es nicht lassen. Der vielseitige Künstler und Entertainer ist immer auch politisch engagiert gewesen, Anfang der 80er-Jahre in der Friedensbewegung, Anfang der 90er beim "Lichtermeer" gegen Haiders "Ausländervolksbegehren" auf dem Heldenplatz.

Nun ist er Mitinitiator eines Vernetzungstreffens von Menschen, die sich in der Flüchtlingsfrage engagieren – speziell Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von Orten, die plötzlich mit einem Flüchtlingsansturm konfrontiert wurden. Das reicht von Jordanien, dem Libanon und der Türkei über die griechischen Inseln und Italien (Lampedusa) bis nach Deutschland, Österreich und Schweden. Mitstreiter sind unter anderen Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler und Patricia Kahane von der Karl-Kahane-Stiftung. Mitorganisator ist die Bruno-Kreisky-Stiftung.

Bei der Tagung am Donnerstag und Freitag in der ÖBB-Werkstättenhalle an der Spittelauer Lände in Wien (zur Verfügung gestellt von ÖBB-Chef Christian Kern) geht es um Erfahrungsaustausch, Solidarität und praktische Lösungen.

Viola Raheb, eine österreichische Theologin und Erziehungswissenschafterin mit christlich-palästinensischen Wurzeln, leitet ein Panel über die arabischen Nachbarn. Gemeinsam mit Heller spricht sie in "Rau-TV" auch über Ängste und Hass der Bevölkerung in den Asylländern. (Hans Rauscher, 20.1.2016)