Wien – Die Grünen verlangen in einer parlamentarischen Anfrage Auskunft über die genauen Ergebnisse der Zentralmatura im Vorjahr. Die Ursachen für die "teils gravierenden und unerwarteten Leistungsunterschiede" zwischen Geschlechtern, Bundesländern und Schulformen müssten genau untersucht werden, so Bildungssprecher Harald Walser.

Brennende Frage

"Die wichtigste Frage lautet, ob schlechte Leistungen ein Problem einzelner Schulstandorte sind, oder ob ganze Schulformen systematisch schlechtere Ergebnisse liefern", betonte Walser. So sollen etwa (vierjährige) Oberstufenrealgymnasien schlechter abgeschnitten haben als achtjährige AHS-Langformen. "Die AHS ist eine bundesweit nach gleichen Lehrplänen arbeitende und mit vergleichbaren Ressourcen ausgestattete Schulform."

Schulautonome Maßnahmen angeregt

Sollten die Gründe standortbedingt sein, wie es zuletzt der Direktor des Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie), Jürgen Horschinegg, dargelegt habe, müssten schulautonom Maßnahmen getroffen werden, so Walser: Das könnten Weiterbildungen für Lehrkräfte, aber auch die Einrichtung von Übergangsstufen für neue eintretende Schüler sein. Allerdings könnten die Aussagen des Bifie-Direktors nicht überprüft werden, "weil die entsprechenden Daten zwar vorhanden, aber nicht zugänglich sind".

Kompensationsprüfungen unter der Lupe

In der Anfrage verlangt Walser unter anderem Auskunft über die genaue Verteilung der Ergebnisse auf den einzelnen Notenstufen in allen Fächern sowie die Resultate der Kompensationsprüfungen bei der Zentralmatura. Außerdem will er die Ergebnisse der Vorwissenschaftlichen Arbeiten und der mündlichen Matura wissen sowie Erklärungen für das unterschiedliche Abschneiden von Burschen und Mädchen in Mathematik und Englisch. (APA. 17.2.2016)