"Wir sind jung, schön und arbeiten alle im Kreativbereich!": steht zwar stellvertretend für alle Soaps, auf dem Foto geht es aber um "GZSZ".

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Drama, wohin man schaut. Diesmal bei "Unter Uns"

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Jasmin Flemming kann es nicht fassen. Die junge Designerin hat nach den Liebeswirren der vergangenen Jahre, turbulenten Beziehungen mit Rockstar Kurt und Tontechnikerin Anni endlich den Richtigen gefunden. Doch die größtmögliche Komplikation tritt ein – der Traummann ist in Wahrheit ihr Vater. Max Frisch hätte es nicht besser schreiben können. Wobei ... aber das gehört eher ins Literaturforum.

Aus dem Leben gegriffen sind die Alltagsprobleme der Protagonisten der langjährigen Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zumeist nicht. Den teilweise haarsträubenden Storylines zum Trotz üben Soaps dennoch eine manchmal unerklärliche Faszination auf ihre langjährigen Seher aus.

Ein Stückchen heile Fernsehwelt

Meist in frühen Jugendjahren in die Serie eingestiegen, kennt man die Gesichter der zum Teil ebenso langjährigen Schauspieler schon so gut wie die seiner Familienmitglieder. Und auch wenn man einmal tage-, wochen-, monatelang nicht den Fernseher einschaltet, der Wiedereinstieg wird durch die zum Teil extrem langatmige Erzählweise und über Monate ausgewälzten Dramen zu einer einfachen Übung.

Doch während man selbst in intellektuellen Kreisen über die neuesten Folgen von "Game of Thrones", "Homeland" und "The Walking Dead" reden kann, wird man zum gesellschaftlichen Paria, wenn man sich als Soap-Seher outet. Dabei können einem gerade die platten Dialoge, vorhersehbaren Geschichten und absurden Storylines so etwas wie Halt in einer komplizierter werdenden Welt geben.

Haben Sie ein Herz für Seifenopern?

Welche Soap sehen oder sahen Sie bevorzugt? Wann haben Sie begonnen, sie zu schauen, und warum sind Sie drangeblieben? Was mögen Sie an Soaps? Stehen Sie auch in der Öffentlichkeit zu Ihrem Soap-Konsum? Oder gehören Sie zu den standhaften Verweigerern? (aan, 25.2.2016)