Luxemburg – Aus Protest gegen ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs hat Marokko seine Kontakte zur Europäischen Union ausgesetzt. Dies gab Regierungssprecher Mustapha El Khalfi am Donnerstag in Rabat bekannt.

Der Gerichtshof hatte im Dezember 2015 ein Agrar- und Fischereiabkommen der EU mit Marokko teilweise für ungültig erklärt, weil in dem Vertrag auch die umstrittenen Gebiete der Westsahara eingeschlossen worden waren. Marokko hatte die frühere spanische Kolonie nach dem Abzug der Spanier 1976 annektiert. Die Zugehörigkeit des Wüstengebiets zu dem nordafrikanischen Land wurde aber international nicht anerkannt.

Die marokkanische Regierung betonte, das Urteil des EU-Gerichtshofs sei eine politisch motivierte Entscheidung gewesen. Die EU-Staaten hatten angekündigt, die Entscheidung anzufechten. Die Regierung in Rabat beklagte jedoch, dass Marokko bisher vergeblich auf eine Klarstellung vonseiten der EU gewartet habe. (APA, 25.2.2016)