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Sigi Heinrich mag es nicht, wenn Armin Assinger laut wird.

Foto: AP/ Roberto Pfeil

TV-Kommentatoren und -Experten polarisieren, sie sorgen damit nicht nur rund um die Stammtische des Landes für Diskussionen, sondern bereichern das Alltagsleben mehr oder weniger. So weit so gut. Das aber, was die lebende Eurosport-Kommentator-Legende Sigi Heinrich über die diesbezügliche Zunft beim ORF-Sport zu sagen hat, geht klar in eine Richtung, in eine ungute: "Die Experten sollen den Schnabel halten", sagte der Gewinner des deutschen Fernsehpreises (2008) im Interview mit "TV Media" und spricht damit die ORF-Skiberichterstattung an.

"Da bin ich enttäuscht"

Heinrich, selbst Kommentator des alpinen Skiweltcups für Eurosport, gießt damit ordentlich Öl ins ohnehin mal mehr, mal weniger lodernde Feuer. "Da bin ich enttäuscht, das muss ich ehrlich sagen. Im ORF höre ich immer sehr viele Allgemeinplätze. Wie "bei der Zwischenzeit ist derjenige langsamer oder schneller." Das sehe ich selbst. Ich brauch' einen, der sagt, warum das so ist."

Vor allem die sogenannten Experten und ihre fragwürdigen Expertisen sind dem früheren Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung ein Dorn im Auge. "Heute muss unbedingt einer dabei sein, der weiß, wie er eine Bindung zumachen kann. Das ist ja nicht mehr zu fassen", so Heinrich, der aber auch sich und seine Journalisten-Kollegen beschuldigt, sich "vielleicht nicht gut genug mit der Materie beschäftigt zu haben."

Heinrich prangert die Vermischung von Kommentatoren und Experten an, ist für eine klare Trennung: "Der Experte soll seinen Schnabel halten und wenn die Zeitlupe ist, dann möchte ich wissen, was da los ist. Das ist sein Job."

"Mordsgaudi für Knauß und Sykora"

Die Analysen samt Kricksi-Kracksi zu den unterschiedlichen Linienwahlen sind nicht die Sache des Herrn Heinrich. "Das ist eine Mordsgaudi für den Hans Knauß und den Thomas Sykora, die können da ihre Zeichnungen machen, aber das bringt dem Zuschauer nichts."

Einer, der bei Heinrich besonders schlecht wegkommt, ist Armin Assinger. "Das ist mir zu viel Geplärre, zu viel Geschrei". Er ist ganz und gar nicht gegen Emotionen, aber sie müssten auch in entsprechende Worte gefasst werden können. Assingers Methode findet er nicht abgebracht: "Das kann ich bitteschön daheim auf dem Sofa machen, aber doch nicht als Kommentator." (red, 1.3.2016)