Foto: Guido Gluschitsch
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Wien – So fühlt sich das also an, das beste Alter. Es zwickt als Lesebrille auf der Nase und mit den Bügeln bei den Ohren. Der Schal wird vom Schmuckstück zum fixen Bestandteil der Wäsche, weil man sonst den sofortigen Erfrierungstod fürchtet. Im Auto geht dementsprechend nicht mehr der erste Griff zum Lautstärkenregler, weil man beim Verlassen des Fahrzeuges Van Halen auf Anschlag hörte, sondern zum Knopf für die Lenkradheizung.

Mit dem frischeren Design wirkt der Optima nun markiger. Und so fährt er sich jetzt auch. Im Innenraum hat man sich ebenfalls stärker an den Wünschen der europäischen Kundschaft orientiert.
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Bacherlwarme Finger statt eines Satzes heißer Ohren. Samtfeines Automatikgetriebe statt knorriger Handschaltung. Edle Ledersitze statt neongelber Stirnbänder auf den Kopfstützen. Gute Geräuschdämmung statt lauten Endtopfs. Und sieben Jahre Garantie statt der Freude, beim Fahren jederzeit durch die Bodenplatte auf die Fahrbahn schauen zu können.

Komfortabel und stilsicher

Der Optima macht es einem nicht leicht zu erkennen, dass man ein alter Sack wird. Das frische Styling und der gute Komfort machen auf Welt statt auf alt.

Foto: Guido Gluschitsch

Allein schon, weil Kia beim Optima die Geräuschdämmung deutlich verbessert hat, wirkt der Wagen nun exklusiver. In die gleiche Hand spielt das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, übrigens eine Eigenentwicklung, die den alten Wandler ersetzt. Der aufgeräumte Innenraum tut das seine dazu und den Rest gibt einem das neue Setting. Kia hat das Fahrwerk straffer abgestimmt. Jetzt gibt es zwar viel mehr Feedback, aber dennoch nicht weniger Komfort. Nur dass man immer noch recht hoch sitzt, stört große Personen vielleicht.

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Aber auf der Autobahn lehnt man sich ohnedies ein wenig zurück. Weil dann übernimmt der Optima das Ruder. Beim autonomen Fahren ist Kia ganz vorn dabei. Ein klein wenig Hautkontakt mit dem Lenkrad reicht, damit der Optima sich selbst den Weg bahnt.

Beim Schachtelwirt

Also ist der Optima jetzt nur was für alte Herren? So sehr, wie ein günstiges Haubenlokal mit großen Portionen. Sollen sich die Jungen am Schachtelwirt-Parkplatz mit ihren Rostbeulen einfinden. Wir brauchen keinen Burger mehr für warme Finger. (Guido Gluschitsch, 29.3.2016)