Bratislava – Die slowakische Polizei hat einem rechtsextremen Parlamentsabgeordneten seinen Waffenschein und sechs registrierte Schusswaffen abgenommen. Der Abgeordnete Peter Krupa müsse sich einem neuerlichen psychologischen Test unterziehen, um zu bestätigen, dass von ihm keine Gefahr ausgehe, teilte die Polizei am Samstag nach Medienberichten mit.

Krupa war am Montag mit einer Pistole zum Parlament in Bratislava gekommen. Bevor er den Sitzungssaal betrat, hatte er die Waffe aber am Eingang der Parlamentswache übergegeben.

Fünf-Prozent-Hürde geschafft

Krupa ist einer von 14 Abgeordneten der rassistischen Volkspartei Unsere Slowakei, die bei der Parlamentswahl am 5. März erstmals die Fünf-Prozent-Hürde übersprungen hatte. Sie verehrt den Diktator und katholischen Priester Jozef Tiso, der 1939-45 ein von NS-Deutschland abhängiges Marionettenregime geführt hatte. Tiso war unter anderem für die Deportierung von bis zu 70.000 Juden in deutsche Konzentrationslager verantwortlich.

Ein auf der Internetseite seiner Partei veröffentlichtes Foto zeigt Krupa wenige Tage nach seiner Wahl mit anderen Parteimitgliedern am Grab Tisos in Bratislava. Dort feiern Neofaschisten alljährlich den Jahrestag der Gründung des NS-Vasallenstaates am 14. März 1939. (APA, 26.3.2016)