Wien – Aussagen von Kanzler Werner Faymann zur Lehrerarbeitszeit sorgen wieder einmal für Diskussionen. Faymann hatte am Wochenende in der "Presse" neuerlich Sympathien für eine Erhöhung der Stundenzahl für Lehrer erkennen lassen. "Wenn man das macht, dann am besten in einer ganztägigen gemeinsamen Schule. Plus Ausbau der Schulräumlichkeiten. Und einer Entlastung der Lehrer von Verwaltungsaufgaben."

Bundesschulsprecher Maximilian Gnesda sprach sich am Donnerstag entschieden dagegen aus. Er befürchtet "massive negative Effekte" für den Schulalltag der Schüler. "Es wäre ein großer Schritt hin zu einem geringeren Betreuungsverhältnis und größeren Klassen."

Populismus-Vorwurf

Zuvor hatte bereits AHS-Lehrergewerkschafter Eckehard Quin Faymann kritisiert. "Der Bundeskanzler dürfte wohl noch immer nicht verstanden haben, dass mit diesem unbedachten Populismus keinem Schulkind und schon gar nicht unserem Bildungssystem geholfen ist."

Vor einem Jahr hatte der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) bereits mit dem Thema für Aufregung gesorgt. Er hatte die Debatte um eine Erhöhung der Lehrverpflichtung um zwei Wochenstunden mit dem Satz kommentiert: "Wenn ich 22 Stunden in der Woche arbeite, bin ich Dienstagmittag fertig." (red, 31.3.2016)