Großer Andrang in der Brüsseler Cinquantenaire-Moschee.

Foto: APA/AFP/Belga/LAURIE DIEFFEMBACQ

Brüssel – Mehr als 2.000 Menschen haben bei einer Trauerfeier in einer Moschee in Brüssel eines der Anschlagsopfer gedacht. Bei dem Freitagsgebet in der Großen Moschee unweit der EU-Institutionen wurde an die junge Mutter Loubna Lafquiri erinnert, die am 22. März bei dem Selbstmordanschlag in der U-Bahn-Station Maelbeek/Maalbeek getötet worden war.

Der Andrang war derart groß, dass viele Gläubige außerhalb der Moschee Platz nehmen mussten. "Wir sind hier vor allem als Menschen", sagte eine Frau dem Fernsehsender RTL. "Wie bei allen Opfern aller religiöser Konfessionen sind es Mütter, Schwestern, Väter, Brüder." Es hätte jeden treffen können, da der betroffene Flughafen und die U-Bahn-Station von allen benutzt würden. "Aus Gründen, die niemand versteht, haben nihilistische Mörder dein Leben auf ebenso grausame wie absurde Weise beendet", sagte ein Angehöriger in seiner Trauerrede.

Die aus Marokko stammende Belgierin Lafquiri hatte drei Kinder und wohnte im Einwandererviertel Molenbeek, das als Zentrum der islamistischen Szene in Belgien gilt. Mehrere Attentäter der Pariser Anschläge vom 13. November stammten aus dem Viertel. Die Bürgermeisterin von Molenbeek, Françoise Schepmans, bezeichnete Lafquiri bei der Zeremonie als "moderne und erfüllte Frau, eine Mutter, die arbeitete". (APA, AFP, 1.4.2016)