Nigerianische Soldaten patrouillieren im Nordosten des Landes.

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Abuja – Ehemalige Kämpfer der nigerianischen Terrorormiliz Boko Haram sollen künftig in einem eigens eingerichteten Lager rehabilitiert werden. Dort sollten Kämpfer, die sich ergeben hätten und Reue zeigten, wieder an das normale Leben herangeführt werden, teilte das nigerianische Militär am Dienstag mit. Dazu sollten sie auch eine Berufsausbildung machen können.

Weitere Angaben zu dem Lager machte das Militär nicht. Gleichzeitig kündigte aber die Armee an, ihre Offensive gegen die Jihadisten im Nordosten des Landes fortzusetzen.

Terror der Boko-Haram-Miliz

Seit dem Beginn des Aufstands von Boko Haram (auf Deutsch: "Westliche Erziehung ist Sünde") gegen den nigerianischen Staat im Jahr 2009 wurden Schätzungen zufolge 20.000 Menschen getötet. Tausende Frauen und Kinder wurden in dem mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias verschleppt und versklavt. Mehr als 2,6 Millionen Menschen flohen vor der Islamistengruppe. Inzwischen allerdings haben die ersten Menschen wieder damit begonnen, in ihre Häuser zurückzukehren.

Boko Haram hatte im März 2015 dem "Islamischen Staat" (IS) die Treue geschworen und bezeichnet sich selbst seitdem als "Islamischer Staat in der Provinz Westafrika". Es ist aber offen, ob Boko Haram praktische Unterstützung von der IS-Miliz erhalten hat. In den vergangenen zwölf Monaten wurde die Islamistengruppe von der nigerianischen Armee und den Streitkräften der Nachbarländer deutlich zurückgedrängt. (APA, 6.4.2016)