New York – Geld und Wohnort entscheiden einer neuen Studie zufolge stark über die Lebenserwartung in den USA. Danach dürfen sich die reichsten US-Amerikaner, gemeint ist das eine Prozent am oberen Ende der Einkommensskala, im Schnitt 15 Jahre länger des Lebens erfreuen als ihre Landsleute am untersten Ende der Skala. Die Untersuchung von Wirtschaftsexperten um Raj Chetty an der Stanford Universität (Kalifornien) wurde am Montag im Journal der American Medical Association (JAMA) veröffentlicht.

Sie kommt zu dem Ergebnis, dass US-Amerikaner mit einem Einkommen von rund 200.000 Euro im Jahr gute Chancen haben, einmal 89 Jahre alt zu werden. Wer für einen Hungerlohn in der Autometropole Detroit (Bundesstaat Michigan) oder anderen Industriestädten arbeitet, wird im Schnitt nicht älter als 74. Damit leben die ärmsten Männer im reichsten Land der Welt nicht länger als Durchschnittsbürger in Pakistan oder dem Sudan.

Nach Angaben der Autoren basiert die Studie auf Milliarden Daten der amerikanischen Steuer- und Rentenbehörden. Sie zeigt, dass Reiche überall alt werden, egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Bei den armen US-Bürgern aber bestimmt auch der Wohnort über Leben und Tod. So bleiben einkommensschwache Einwohner in San Francisco, Los Angeles oder New York länger gesund als andere in industriellen und weniger betuchten Regionen der Landes. Woran das liegt, können die Experten bisher nicht feststellen. (APA, 11.4.2016)