Stockholm – Nach umstrittenen Äußerungen zum Nahostkonflikt ist der schwedische Wohnungsminister Mehmet Kaplan am Montag zurückgetreten. Kaplan war unter anderem in die Kritik geraten, weil er die Behandlung der Palästinenser durch Israel 2009 in einem lokalen Fernsehsender mit der Verfolgung der Juden in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus verglichen hatte.

Darüber hatte die Zeitung "Svenska Dagbladet" berichtet. Außerdem soll der Grünen-Politiker im vergangenen Sommer eine Feier besucht haben, bei der auch der schwedische Chef der rechtsextremen türkischen Organisation Graue Wölfe zu Gast gewesen war. "Wir sind in eine Situation geraten, in der der, der ich bin, und das, wofür ich stehe, infrage gestellt werden", sagte Kaplan am Montag. Dass er abtrete, sei aber nicht als Bestätigung der Informationen zu werten, die über ihn veröffentlicht worden seien. "Ich nehme Abstand von jeder Form von Extremismus", erklärte Kaplan. (APA, 18.4.2016)