Die Suche nach bahnbrechenden Apps für Continuum läuft bislang nur schleppend.

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Es steht aktuell nicht sonderlich gut um Windows auf Smartphones. Der ohnehin niedrige Marktanteil von Windows Phone ist im vergangenen Jahr noch einmal deutlich gesunken. Je nach Analyse pendelt er global zwischen einem und zwei Prozent. Auch die Veröffentlichung eines neuen Flaggschiffs, Lumia 950, hat keine Trendumkehr gebracht.

Ein Windows-Feature, in das Microsoft trotzdem große Zukunftshoffnung setzt, ist Continuum. Es ermöglicht die Verwendung von Windows-Smartphones ähnlich eines kleinen Laptops. Universal Apps, die entsprechend angepasst wurden, laufen dank eines Docks oder Drahtlosübertragung dann auf einem normalen Display mit einer angepassten Oberfläche. Allerdings wird Continuum bislang nur von sehr wenigen Smartphones unterstützt, da der Modus sehr performante Hardware voraussetzt.

Nutzer sollen App-Designs einreichen

Während unklar ist, wie für Windows 10 Mobile die Gerätezukunft bei Microsoft aussieht – mutmaßlich soll das Lumia 650 das letzte Gerät seiner Reihe sein und das Unternehmen an einem Neustart mit einem "Surface Phone" arbeiten – nimmt man in Redmond nun einen weiteren Anlauf, um Continuum aufzuwerten. In einem Wettbewerb ruft man seit wenigen Tagen Teilnehmer des Insider-Programms auf, Vorschläge für Programme einzureichen, die den Mehrwert von Continuum aufzeigen.

Microsoft sucht also die "Killer-App" für die Verquickung aus Smartphone und PC. Vorschläge nimmt man bis zum 6. Mai an, ab dem 9. Mai sollen die zehn besten Partizipanten die Möglichkeit bekommen, ihre Idee am Microsoft-Campus umzusetzen. Ihnen spendiert Microsoft dafür eine Reise nach Redmond. Dem Gesamtsieger winkt ein Preispaket mit einem Surface 4-Convertible, kostenlosem Zugang zu MSDN und Office 365 und Guthaben für Werbeschaltungen im Windows Store, fasst MS Poweruser zusammen.

Eingereicht werden sollen Grafiken, auf denen zu sehen ist, wie die Oberfläche der App aussehen sollte. Dazu soll auch eine Beschreibung in Textform ausgearbeitet werden. Pro Teilnehmer ist ein Vorschlag möglich. Microsoft verweist auch auf einen vorangegangenen Wettbewerb, dessen Ideen man aufgreifen kann. Dieser brachte allerdings noch keine bahnbrechenden Konzepte hervor.

"Paintuum" gewann letzten Contest

Rund 500 Vorschläge sind bei der letzten Challenge eingegangen. Spitzenreiter war "Paintuum". Beschrieben wird es als Variante des Zeichenprogramms Windows Freshpaint mit 20 verschiedenen virtuellen Zeichenwerkzeugen und zahlreichen Farbpaletten. Es soll den Vorteil großer Displays bei grafischen Arbeiten nutzen. 28 "Likes" anderer Nutzer konnte dieser Vorschlag bisher auf sich vereinen.

Platz 2 belegte mit 20 Stimmen "Playlistiuum", eine kollaborative Playliste für Xbox Music, die besonders auf Feiern nützlich sein soll. Mit zwölf Stimmen auf Platz 3 lag keine App-Idee, sondern die simple Forderung, dass Microsoft Continuum auf alle Smartphones bringen möge, deren Hardware dafür stark genug ist, damit "all diese Windows-Nutzer die Großartigkeit von Continuum erleben können".

Viele Ideen, bislang aber kein Durchbruch

Im weiteren Feld finden sich Vorschläge für eine App, um persönliche Finanzen im Blick zu behalten oder der Vorschlag, mittels Continuum das eigene Smartphone zur Überwachungskamera umfunktionieren zu können, deren Übertragung man am großen Bildschirm verfolgen kann.

Auch Spiele-Ideen sind zu finden, ein Nutzer schlägt etwa vor, dass man das Telefon dank seiner Kamera zu einem virtuellen Jagdgewehr machen könnte, mit dem man am eigentlichen Bildschirm auf die Pirsch geht. Einige potenziell praktische und unterhaltsame Ideen wurden zwar eingereicht, ein bahnbrechendes Konzept scheint darunter jedoch nicht auf.

Abwarten

Etwas mehr als zwei Wochen bleiben Interessenten nun noch, um es beim neuen Contest besser zu machen. Öffentlich abrufbar scheinen die Einreichungen diesmal nicht zu sein – jedenfalls nicht außerhalb des Bereichs für Windows Insider. Es bleibt nun abzuwarten, ob Microsoft diesmal der "Killer-App" einen Schritt näher kommt. (gpi, 19.04.2016)