Berlin – Bei der Suche nach Raubkunst aus der Sammlung des berühmten deutschen Zeitungsverlegers Rudolf Mosse (1843-1920) sind Forscher in mehreren Museen im In- und Ausland fündig geworden. Man sei in Gesprächen mit "weniger als zehn Museen", sagten die deutschen Anwälte der amerikanischen Mosse-Erbengemeinschaft, Jan Hegemann und Felix Stang, der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Alle Museen seien kooperativ. Keines der Häuser bezweifle, dass die Werke nach den internationalen Übereinkünften restituiert werden müssten. Zwei Kunstwerke wurden in Museen in Odessa (Ukraine) und Polen entdeckt.

Unter anderem wird mit dem Kölner Wallraf-Richartz-Museum über die Rückgabe eines Blumenstillleben verhandelt, wie Direktor Marcus Dekiert bestätigte. Das Berliner Auktionshaus Grisebach versteigert am 1. Juni drei Werke von Adolph Menzel, Wilhelm Leibl und Ludwig von Hofmann aus der Sammlung Mosse.

Außerdem haben die Anwälte einen Zierbrunnen im Visier, der einst vor dem Mosse-Palais in Berlin gestanden habe. Der Nymphenbrunnen sei 1935 abgebaut worden und stehe seitdem im Park der heute als Hotel genutzten Burg Schlitz in Mecklenburg-Vorpommern. Gesprächsversuche mit dem Eigentümer seien bisher nicht zustande gekommen. Der Hotel-Eigentümer Armin Hoeck sagte dagegen auf Anfrage, bisher habe sich niemand mit ihm in Verbindung gesetzt. Er werde sich Gesprächen nicht verschließen. (APA, 22.4.2016)