Ein Parteitag steht den Nordkoreanern ins Haus.

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Nordkoreas Machthaber berufen zum ersten Mal seit 36 Jahren wieder einen ordentlichen Parteitag ihrer Arbeiterpartei (WPK) ein. Sie kündigten dafür den Termin 6. Mai erstmals vorfristig und in ordentlicher Weise an. Pjöngjang sendet nach Bewertung südkoreanischer und chinesischer Kommentatoren nach außen ein Zeichen, dass der 34-jährige Führer Kim Jong-un allen internationalen UN-Sanktionen und der völligen Isolierung seines Landes zum Trotz fest im Sattel sitzt.

Südkoreas Präsidentin Park Geun-hy hatte Anfang der Woche vor der Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden fünften Atomtests gewarnt, mit dem der Norden vor dem Parteitag auftrumpfen und sich als neue Atommacht vorstellen will. Die von Satelliten beobachteten Vorbereitungen in den Atomtestregionen Nordkoreas deuten darauf hin, dass Pjöngjang jederzeit "den Knopf drücken kann".

Erster Parteitag seit 1980

Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA verbreitete die Meldung zur Einberufung des Parteitages, der der erste seit Oktober 1980 ist, schon am frühen Mittwochmorgen in ihrem englischsprachigen Dienst. "Die Macht der Nation, die vom Ersten Sekretär der Arbeiterpartei Kim geführt wird, ist auf ihrem höchsten Stand," schrieb sie dazu.

Im Vorfeld des Parteitags war Kim bei den Vertreterwahlen mit 100 Prozent Zustimmung gleich mehrfach als Superdelegierter sowohl des Militärs als auch von zwölf Städten und Provinzen des 24 Millionen Einwohner zählenden Landes aufgestellt worden. Nach chinesischen Angaben will er auf dem Parteitag sein Hunger- und Not leidendes Land zum ersten Mal auch als "auf dem Weg zum Kommunismus" ausrufen lassen. (Johnny Erling, 27.4.2016)