Juba – Das Krisenland Südsudan steuert auf eine schwere Hungerkrise zu. Fast die Hälfte der rund elf Millionen Einwohner sei von akutem Nahrungsmangel bedroht, erklärte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) am Montag.

In den ersten drei Monaten des Jahres gingen die Vereinten Nationen noch von 2,8 Millionen Hilfsbedürftigen aus. In den kommenden Monaten sollen es jedoch bis zu 5,3 Millionen Menschen sein.

Noch nie so kritisch

Die Situation werde bis zur Ernte im Sommer vielerorts kritisch bleiben. Als Gründe für die Zuspitzung der Lage nannte das WFP unter anderem schlechte Ernten der Vorsaison, den weiter schwelenden bewaffneten Konflikt und die hohe Zahl der Binnenflüchtlinge. Seit der Unabhängigkeit des Landes 2011 war die Situation in den Monaten vor der Ernte noch nie so kritisch.

Ende 2013 brach in dem ostafrikanischen Land ein blutiger Konflikt zwischen Regierungsanhängern und Rebellen aus. Rund eine Viertelmillion Menschen sind wegen der Gewalt auf der Flucht. Erst vor wenigen Wochen wurde eine Einheitsregierung der verfeindeten Parteien gebildet. Ob das die Situation nachhaltig stabilisieren kann, ist aber sehr umstritten. (APA, red, 9.5.216)