Mehr als die Hälfte der Tagfalter sind erheblich gefährdet, fünf Arten sind bereits ausgestorben. Im Bild ist ein Segelfalter zu sehen.

Foto: APA/Peter Buchner

Wien/Wiener Neudorf – Eine neue Studie von Schmetterlingsforscher Peter Huemer zeigt, dass mehr als die Hälfte der Tagfalter erheblich gefährdet sind. Fünf Arten sind in Österreich bereits ausgestorben. Der Bericht, der am Dienstag vorgestellt wurde, zeigt aber auch, dass Österreich mit mehr als 4.000 registrierten Arten noch immer eine große Biodiversität hat. Doch macht vor allem den Tagfaltern die Veränderung ihrer Lebensräume zu schaffen.

Pestizide und Bodenversiegelung

Verantwortlich dafür ist der Flächenverbrauch, pro Tag werden 19 Hektar verbaut, die Intensivierung der Landwirtschaft durch Düngung und Pestizide, die auch weit weg von jenen Stellen auftreten, wo sie ausgebracht wurden.

Luftverschmutzung

Eine weitere Gefahrenquelle ist die Lichtverschmutzung: Laut einer Untersuchung sterben jedes Jahr an einem beleuchteten Kriegerdenkmal in Süditalien rund fünf Millionen Falter, bedauerte Huemer.

Blühende Wiesen schützen

Zudem werden im alpinen Bereich Magerwiesen aufgeforstet, die nicht mehr mühsam geschnitten werden müssen – und so wird den Schmetterlingen weiterer Lebensraum genommen. Zoo-Direktorin Dagmar Schratter ist Vorstand der Stiftung "Blühendes Österreich". 233 Hektar konnten dadurch bereits gesichert werden, 1.000 sind das Ziel. Finanziert wird dies durch Produkte einiger REWE-Eigenmarken: Pro Einheit fließt ein Cent in das Projekt.

App sammelt Daten über Sichtungen

Als zweite Säule setzen "Blühendes Österreich" und Global 2000 auf eine kostenlose Schmetterlings-App, die ab 24. Mai für Android und Apple verfügbar sein wird. Mithilfe einer Fotofunktion und eines Filters wird die Bestimmung des entdeckten Tagfalters erleichtert. Die Sichtungen werden gesammelt und sollen eine Datenbank speisen. (APA, 10.5.2016)