76 Prozent der Befragten sind zufrieden, zehn sind es nicht.

Foto: Steffen Diemer

Auf der jüngsten Passivhaustagung in Darmstadt wurde eine Bewohnerbefragung vorgestellt, die im ersten Quartal 2015 per Post unter 1500 Haushalten in der Bahnstadt Heidelberg durchgeführt wurde. 245 Haushalte antworteten. Von diesen sagten 22 Prozent, dass sie "aus Überzeugung" bzw. aus einem "Nachhaltigkeitsgedanken" heraus in die Passivhaussiedlung gezogen waren. 27 Prozent taten dies aufgrund "guter Erfahrungen aus Bekanntschaft oder Nachbarschaft".

Drei Viertel sind zufrieden

76 Prozent der befragten Haushalte gaben an, "zufrieden mit dem Leben im Passivhaus" zu sein, zehn Prozent waren unzufrieden, 14 Prozent wählten die Antwortmöglichkeit "teils, teils".

Worauf Robert Persch vom Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie der Stadt Heidelberg hinweist, ist der Zusammenhang zwischen der Bewohnerzufriedenheit und der Information über die Wohnraumlüftung. Diese Information habe sich als "essenziell" herausgestellt; Bewohner, die vorher informiert wurden, hätten sich später zufriedener gezeigt als andere.

Gestiegene Komforterwartungen

Was für viele Bewohner ein Problem darstellte, waren die Sommertemperaturen: 55 Prozent der Befragten sagten, es sei im Sommer in ihrer Wohnung zu warm gewesen. "Es ist davon auszugehen, dass auch gestiegene Komforterwartungen durch klimatisierte Arbeitsplätze und Verkehrsmittel zu diesem Ergebnis beitragen", meint Ralf Bermich vom Umweltamt der Stadt.

Für rund fünf Prozent war übrigens auch im Winter die Raumtemperatur "zu warm", etwas mehr als zehn Prozent war es "zu kalt", der große Rest nannte die Raumtemperatur "angenehm". Die Raumluftqualität im Winter wurde überwiegend mit "sehr gut" oder "gut" bewertet. (mapu, 22.5.2016)