Nach einem Wachstumsschub braucht der Körper einige Zeit, um sich an die neue Größe zu gewöhnen.

Foto: wikipedia/The U.S. National Archives

Das kennt jeder: Jungs in der Pubertät müssen sich nicht nur mit Stimmbruch und Hormonfeuerwerk herumschlagen, manche von ihnen werden zu allem Überfluss auch noch tapsig und ungeschickt. Schuld daran sind nicht allein die Hormone, stellten italienische Forscher fest. Eine große Rolle spielen plötzliche Wachstumsschübe von drei Zentimetern oder mehr. Das Gehirn der plötzlich in die Höhe geschossenen Jungen braucht einige Zeit, um sich auf die neue Größe und das neue Gewicht des Teenagers einzustellen, so die Wissenschaftler.

Im Open Access-Journal Biomedical Engineering Online beschreiben sie, wie ein Wachstumsschub die Variability, Gleichmäßigkeit und Laufruhe des Ganges verschlechtert. "Nach einem Wachstumsschub braucht der Körper Zeit, um sich an die Veränderungen in Größe und Umfang zu gewöhnen," so Forschungsleiterin Maria Cristina Bisi von der Universität Bologna. "In dieser Zeit kann es passieren, dass ein Teenager unbeholfen läuft. Teenager, die gleichmäßig wachsen, können die Entwicklung besser bewältigen."

Für die Studie liefen 88 Fünfzehnjährige eine zehn Meter lange Strecke ab, teilweise während sie gleichzeitig rückwärts zählten. 19 von ihnen hatten in den letzten Monaten mindestens drei Zentimeter an Größe dazugewonnen. Diejenigen, die in der gleichen Zeit nicht mal einen Zentimeter gewachsen waren, liefen ruhiger und gleichmäßiger. Dies wurde mit Videoaufnahmen und mit Sensoren ermittelt, die an den Probanden befestigt waren. (red, 24.5.2016)