Verhütungsmittel: die Qual der Wahl?

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Seit der Zulassung der ersten Antibabypille 1962 in Österreich hat sich am Markt der Verhütung einiges getan. Die Pille wurde für Frauen zum Symbol der Selbstbestimmtheit über ihren Körper und brachte die sexuelle Befreiung und die Möglichkeit Nachwuchs genauer zu planen. Heute zählt für Frauen die Pille nach wie vor zu den meistgenutzten Verhütungsmitteln. Die heutigen Präparate weisen mittlerweile auch eine deutlich niedrigere hormonelle Dosis auf, wobei sie noch immer nicht ganz frei von Nebenwirkungen sind.

Sexualität und Verhütung

Auch im Österreichischen Verhütungsreport 2015 lässt sich ablesen, dass die Pille zu den beliebtesten Verhütungsmitteln zählt. Dabei wurden mehr als 2.000 Männer und Frauen im Alter von 16 bis 49 Jahren zum Thema Sexualität und Verhütung befragt. Davon haben 72 Prozent im vergangenen Jahr entweder selbst oder der Partner, die Partnerin verhütet. 38 Prozent der befragten Frauen gaben an, mit der Pille zu verhüten. Bei Frauen unter 30 Jahren sind es sogar 53 Prozent. Neben der Pille haben sich im Laufe der Zeit noch einige weitere hormonelle Produkte auf dem Markt etabliert. Im Verhütungsreport liegt hier die Hormonspirale mit acht Prozent auf Platz zwei, gefolgt von der Dreimonatsspritze mit fünf Prozent.

Hormonfreie Verhütung

Im Verhütungsreport zeigt sich auch, dass die Sorge um mögliche Nebenwirkungen durch hormonelle Präparate Einfluss auf die Verhütungsmethode hat. 12,8 Prozent aller befragten Frauen verhüten aus diesem Grund nicht hormonell, gar nicht oder mit weniger wirksamen Methoden. Vom Kondom, Diaphragma bis zu Intrauterinsystemen mit Kupfer, wie zum Beispiel die Kupferspirale, gibt es mittlerweile auch bei hormonfreien Verhütungsmitteln eine größere Auswahl. Drei Prozent der befragten Frauen wählten die Methoden "Tage zählen" und "Selbstbeobachtung".

Vom Kondom bis zur Vasektomie

46 Prozent der befragten Männer gaben die Verwendung des Kondoms als Methode an, wobei in der Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen der Prozentsatz sogar bei 71 liegt. "Aufpassen", kein vaginaler Verkehr und Vasektomie waren die Methoden bei je fünf Prozent. Neun Prozent der Männer ab 40 Jahren haben sich für eine Vasektomie entschieden.

Wie verhüten Sie?

Welche Verhütungsmethode bevorzugen Sie? Fühlen Sie sich von Ihrem Arzt gut beraten bei der Wahl der Verhütungsmethode, oder informieren Sie sich bei anderen Stellen? Möchten Sie als Frau die Kontrolle über die Verhütung haben, oder könnten Sie sich auch mögliche hormonelle Verhütungsmethoden beim Mann vorstellen? Würden Sie als Mann andere Verhütungsmittel, außer dem Kondom, verwenden? Würden Sie eine Vasektomie oder eine Sterilisation in Betracht ziehen? Hat sich die Verhütungsmethode nach der Geburt eines Kindes verändert? Welche Vor- und Nachteile sehen Sie bei den verschiedenen Verhütungsmethoden? (haju, 29.6.2016)