Bild nicht mehr verfügbar.

Amerikanische Hummer (hier im Bild ein Exemplar vor der Küste von Maine) bringen im Schnitt zwei Kilo mehr auf die Waage als ihre europäischen Vettern.

Foto: AP Photo/Robert F. Bukaty

Washington/Stockholm – Nordamerikanische Hummer sorgen derzeit für Streit zwischen Schweden und den USA. Die schwedische Regierung hatte Alarm geschlagen, nachdem in den vergangenen Jahren rund 30 nordamerikanische Hummer vor Schwedens Küste gefangen worden waren.

Analog zu anderen nordamerikanischen Spezies wie dem Grauhörnchen oder der Regenbogenforelle ist auch die Hummerart Homarus americanus ihren europäischen Verwandten (Homarus gammarus) überlegen. Schweden befürchtet daher, der robuste Zuwanderer aus Nordamerika könne seinem zierlicheren europäischen Cousin den Lebensraum streitig machen. Deswegen müsse die EU den Import lebender Hummer aus den USA und Kanada stoppen – ein Geschäft, das im vergangenen Jahr immerhin ein Volumen von etwa 176 Millionen Euro hatte.

Die USA wiesen diese Forderung zurück. Auch wenn sich die nordamerikanische Spezies in schwedischen Gewässern ausbreite, gebe es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass die dortige Variante verdrängt werde, sagte der Vizedirektor der US-Behörde für Ozeane und Atmosphäre, Steven Wilson, in Washington. In der Tat dürften einige der lebend importierten Tiere in Schweden ausgebüxt sein, gab Wilson zu. "Es gibt aber einfach nicht ausreichend wissenschaftliche Belege dafür, dass daraus ein dauerhaftes Problem entstehen könnte." (APA, red, 7. 4. 6. 2016)