Aushängeschilder des ORF bei der EURO 2016: Chefanalyst Herbert Prohaska und Moderator Rainer Pariasek.

Foto: ORF/Zach-Kiesling

Auch Fußballkommentatoren sind Menschen mit Emotionen und Gefühlen.

أكادمية الكرة

Den wohl legendärsten Satz eines Sportkommentators prägte einst Edi Finger sen. mit seinem Ausruf "Toor, Toor, Toor ... I werd narrisch!", als die österreichische Nationalmannschaft in Person eines gewissen Hans Krankl mit dem Siegestor gegen die Deutschen rot-weiß-rote Fußballgeschichte schrieb.

Emotionen machen menschlich, wirken aber bei Journalisten ein wenig distanzlos zum berichteten Objekt. Vielleicht passend für frühere Zeiten, aber heutzutage fehl am Platz? Die Anforderungen an Moderatoren und Sportkommentatoren werden jedenfalls immer höher. Das Publikum ist gut informiert, nimmt auch taktische Winkelzüge durchaus wahr und diskutiert nicht mehr nur Auswechslungen, sondern auch Formationen und Pressingzonen.

Der Moderator muss diese Dinge alle ebenso wahrnehmen, bewerten und dann auch noch richtig wiedergeben. Der Spagat zwischen dem Kommentieren für Fachpublikum und absolute Laien dürfte kein einfacher sein, sehen sich doch Moderatoren oftmals Anfeindungen des Publikums ausgesetzt. Aussehen, Sprache, Fachwissen – Dinge, die kritisiert werden können und auch werden. Ein dickes Fell braucht, wer so in der Öffentlichkeit steht.

Könnten Sie's besser?

Wie gefallen Ihnen die österreichischen Sportkommentare und angesichts der EURO 2016 speziell die Fußballkommentare? Mögen Sie emotionale Moderatoren, die mit dem Spielgeschehen hörbar mitgehen, wie es im südamerikanischen Raum Usus ist, oder fehlt Ihnen da die professionelle Distanz? Interessieren Sie sich für Taktikanalysen und Körpersprache-Interpretationen von Reportern direkt an der Seitenoutlinie? Was fehlt Ihnen, was würden Sie besser machen, und: Auf welchen Sendern schauen Sie gerne Fußball – und wegen welchen Kommentatoren? (mahr, 23.6.2016)