Favoriten soll der erste Wiener Flächenbezirk mit Parkpickerl werden.

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Wien – Geht es nach Bezirkschefin Hermine Mospointner (SPÖ), soll auch der zehnte Wiener Gemeindebezirk das Parkpickerl bekommen. Das Thema war vor allem im Zuge des U1-Ausbaus aufgekommen, der im Herbst 2017 abgeschlossen sein soll: Die Bezirksbewohner befürchten, dass noch mehr Pendler ihre Autos dann in Favoriten parken und mit der U-Bahn weiterfahren. SPÖ, Grüne und "Gemeinsam für Wien" stellten am Mittwoch einen entsprechenden Antrag an die Stadt.

Nun sollen alle zuständigen Magistratsabteilungen die rechtlichen Rahmenbedingungen, die räumliche Festlegung, den Zeitpunkt der Einführung, Kosten sowie eine mögliche Abstimmung durch die Bewohner klären.

ÖVP und FPÖ dagegen

Die Neos, die die Einführung des Parkpickerls zunächst mittragen wollten, votierten dagegen, sie sprachen sich für eine Bürgerbefragung aus. ÖVP und FPÖ sind vehement gegen das Parkpickerl. Das Thema "Auto in der Stadt" emotionalisiert auch politisch: Die Abstimmung verlief nach Angaben von Teilnehmern turbulent, wie "diepresse.com" berichtete.

Der Antrag wurde mit nur 30 zu 29 Stimmen angenommen. Mitverantwortlich dafür ist ein Bezirksrat der FPÖ. Denn obwohl am Nachmittag noch eine Protestkundgebung der Favoritner FPÖ mit dem Titel "Rot-Grün, habt ihr Angst vor den Favoritnern?" stattfand, fehlte Konstantin Dobrilovic bei der Abstimmung und verhinderte damit ein "Unentschieden". Beate Meinl-Reisinger, Wiener Landessprecherin der Neos, twitterte am Donnerstag den Grund:

Dobrilovic ist im Moment gemeinsam mit dem Wiener Vizebürgermeister Johann Gudenus in Minsk.

Favoriten wäre der erste Flächenbezirk, der das Parkpickerl einführt. Es würde ab Herbst 2017 gelten, wenn die U1 vom Reumanplatz bis Oberlaa verlängert wird. (july, 16.6.2016)