Addis Abeba – Wegen Qualitätsmängeln wird die äthiopische Regierung 69 Millionen Kondome entsorgen, die im Kampf gegen Aids zum Einsatz hätten kommen sollen. Bei Labortests seien die Präservative aus indischer Produktion durchgefallen, berichtete der örtliche Radiosender Fana am Donnerstag unter Berufung auf den äthiopischen pharmazeutischen Fonds (PFSA).

Der Behördenchef Meskele Lera kündigte an, die Regierung in Addis Abeba werde sich das Geld für die Kondome sowie die Kosten für deren Entsorgung zurückholen. Die äthiopischen Behörden hatten die Kondome im Wert von umgerechnet rund 1,8 Millionen Euro mit einer Spende des Weltfonds gegen Aids, Tuberkulose und Malaria gekauft.

Rund 1,2 Millionen Äthiopier sind laut der Weltgesundheitsorganisation WHO mit dem HI-Virus infiziert. Das entspricht 2,4 Prozent der Bevölkerung. In der Hauptstadt Addis Abeba , ist der Anteil aber deutlich höher, nicht zuletzt durch die weit verbreitete Prostitution. (APA, AFP, 23.6.2016)