Karim Wade verließ nach der Begnadigung das Land.

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Dakar – Der wegen Korruption zu sechs Jahren Haft verurteilte Sohn des früheren senegalesischen Präsidenten Abdoulaye Wade ist begnadigt worden. Der frühere Superminister Karim Wade wurde in der Nacht zu Freitag freigelassen, wie die senegalesische Regierung bestätigte. Der 47-Jährige war vor drei Jahren unter dem Verdacht festgenommen worden, Staatsgelder in Höhe von 178 Mio. Euro abgezweigt zu haben.

Vor gut einem Jahr war er zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 138 Milliarden CFA-Franc (210 Millionen Euro) verurteilt worden. Eine von Karim Wades Anwälten angestrengte Berufung wurde im August 2015 vom obersten Berufungsgericht in Dakar abgewiesen. Einem lokalen Radiosender zufolge soll Wade direkt nach der Begnadigung durch Präsident Macky Sall nach Katar geflogen sein.

Unter der Regierung seines Vaters war Wade Superminister. Er leitete mehrere finanzstarke Ressorts, darunter die Ministerien für Entwicklungszusammenarbeit, Luftfahrt, Infrastruktur und Energie. Die Korruptionsvorwürfe hat er stets zurückgewiesen.