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Gyula Molnar ganz rechts mit dem damaligen Premierminister Ferenc Gyurcsany, Budapest 2006.

Foto: APA/EPA/ZSOLT SZIGETVARY

Budapest – Die Sozialistische Partei Ungarns (MSZP) hat nach nur zwei Jahren ihre Führung ausgewechselt – in der Hoffnung auf ein besseres Ergebnis bei der Parlamentswahl 2018. Zum neuen Vorsitzenden wurde am Samstag auf einem Parteitag Gyula Molnàr (54) gewählt. Er löst József Tóbiás (45) ab, dem viele die Schuld am dauerhaften Popularitätstief der MSZP nach der verlorenen Parlamentswahl 2014 geben.

Molnàr wird vor allem von prominenten MSZP-Politikern der älteren Generation unterstützt. Er wurde in einer Kampfabstimmung mit vier Kandidaten gewählt – anders als sein Vorgänger Tobias, der 2014 als einziger Kandidat angetreten war. Molnàr hat in Moskau Textilchemie studiert, war Budapester Bezirksbürgermeister (2000–2010) und Parlamentsabgeordneter (1994–2010).

Die MSZP war zuletzt laut Umfrage des Instituts Publicus mit zwölf Prozent zweistärkste Partei, gefolgt von der extrem rechten Jobbik (elf Prozent). Die rechtspopulistische Fidesz des seit 2010 amtierenden Ministerpräsidenten Viktor Orbán steht in der Umfrage bei 23 Prozent, regiert aber nahezu mit einer parlamentarischen Zweidrittelmehrheit. (APA, dpa, 25.6.2016)