New York – Der UN-Sicherheitsrat hat der Entsendung weiterer 2.000 Soldaten und fast 500 Polizisten für die Friedensmission im westafrikanischen Mali zugestimmt. Der Entschluss vom Mittwoch kommt als Reaktion auf die jüngste Welle der Gewalt, in der sich Angriffe auf UN-Stützpunkte gehäuft hatten. In den vergangenen vier Jahren wurden in Mali mehr als 70 UN-Soldaten getötet.

Mit der von Frankreich entworfenen UN-Resolution wird das Mandat für die Friedensmission Minusma bis Juni 2017 verlängert. Zudem wird die Zahl der zu entsendenden Blauhelme von 11.240 auf insgesamt knapp 13.300 erhöht.

Terrorgruppen

Die UN-Mission in Mali, wo islamistische Gruppen besonders den Norden des Landes terrorisieren, gilt als einer der gefährlichsten Einsätze. Beim dritten Angriff auf UN-Kräfte binnen weniger Wochen waren Anfang Juni vier Menschen getötet worden, darunter ein Franzose und ein UN-Soldat aus China. Die Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb bekannte sich zu den Anschlägen. Ende Mai waren fünf Blauhelmsoldaten bei einem Angriff im Zentrum des Landes ums Leben gekommen, Mitte Mai starben fünf UN-Soldaten aus dem Tschad im Norden des Landes.

Die Entsendung weiterer Truppen sei "vernünftig und notwendig, wenn eine Mission in dieser Art von Umfeld im Einsatz ist", sagte David Pressman, US-Vertreter bei den Vereinten Nationen, in New York.

73 Länder

Der UN-Truppe in Mali gehören Soldaten und Polizisten aus 73 Ländern an, dazu internationale und einheimische Zivilisten. An der UN-Friedensmission Minusma sowie an der EU-Trainingsmission EUTM sind auch 20 Österreicher beteiligt. Der Einsatz läuft seit drei Jahren und wird derzeit von der deutschen Bundeswehr geführt. Einsatzgebiet ist bisher der vergleichsweise sichere Süden des Landes. Eine Ausweitung in den Norden ist aber geplant. (APA, 30.6.2016)