Bild nicht mehr verfügbar.

Verschreckte Journalisten bei der Pressekonferenz im Präsidentenpalast

Foto: REUTERS

Juba – Einen Tag vor dem fünften Jahrestag der Unabhängigkeit Südsudans sind am Präsidentenpalast in der Hauptstadt Juba Schüsse gefallen. Etwa eine halbe Stunde lang waren Schüsse und Artilleriefeuer zu hören, berichtete ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP am Freitag.

Im Präsidentenpalast hielten sich zu dem Zeitpunkt Präsident Salva Kiir und sein Stellvertreter Riek Machar für eine Pressekonferenz auf. Später beruhigte sich die Lage am Präsidentenpalast, in der Stadt waren aber weiter Schüsse zu hören.

Kiir sagte zu den Medienvertretern, er könne nichts über die Geschehnisse vor dem Präsidentenpalast sagen. Am Donnerstag waren in Juba fünf Kiir-treue Soldaten in einem Schusswechsel mit früheren Rebellen getötet worden.

Der Südsudan, der sich im Juli 2011 nach einem mehr als 20-jährigen Bürgerkrieg vom Sudan gelöst hatte, kommt nicht zur Ruhe. In dem nordostafrikanischen Land war im Dezember 2013 ein Machtkampf zwischen Kiir und Machar eskaliert. Seitdem wurden bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und den von Machar geführten Rebellen zehntausende Menschen getötet. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben.

Seit April regieren die einstigen Rivalen das Land nach dem Abschluss eines Friedensabkomens gemeinsam. Milizen, die weder Kiir noch Machar unterstehen, kämpfen indes weiter gegeneinander. (APA, AFP, 8.7.2016)