Souverän zu seinem zweiten Titel bei den All England Championships: Andy Murray.

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London – Andy Murray hat zum zweiten Mal nach 2013 den Wimbledon-Titel gewonnen. Der Weltranglistenzweite aus Schottland setzte sich im Finale am Sonntag gegen den Kanadier Milos Raonic glatt mit 6:4, 7:6 (7:3), 7:6 (7:2) durch. Für Olympiasieger Murray ist es der dritte Grand-Slam-Titel nach den US Open 2012 und seinem Wimbledon-Triumph 2013.

Dankeschön an Ivan Lendl

Der 29-Jährige schickte ein Dankeschön an Coach Ivan Lendl. Den ehemaligen Weltklassemann hatte Murray erst Mitte Juni wieder zurück in sein Team geholt, und der Schachzug ging perfekt auf. Lendl (56) hatte Murray bereits zu seinen vorherigen Major-Titeln geführt. Der Schotte startete stark in sein drittes Grand-Slam-Finale der Saison und nutzte gleich seinen zweiten Breakball zur 5:3-Führung. Nach 41 Minuten holte er sich den ersten Satz.

Auch in der Folge returnierte Murray die ersten Aufschläge des 1,96-Meter-Hünen Raonic, der als erster Kanadier ein Grand-Slam-Finale erreicht hatte, im Stile eines Champions. Nur zwei Breakbälle für seinen Gegner ließ er zu.

Cameron lächelte

Murray hatte sich bereits 2013 zum britischen Volkshelden gemausert. Damals hatte er die 77-jährige Wartezeit der Briten auf einen Titel bei den All England Championships beendet, Olympiagold in London und den Davis Cup gewonnen.

Die Tageszeitung "The Obsever" hatte am Finaltag gefleht: "Bitte, Andy, muntere uns auf! Das Wetter ist schrecklich, das Pfund stürzt ab, die EURO ist gefloppt (nicht Wales), der Brexit kommt". Der scheidende Premierminister David Cameron konnte in der Royal Box dank Murray zumindest ab und zu ein wenig lächeln.

Der berühmte Henman Hill, der Stimmungshügel des Volkes in Wimbledon, war schon drei Stunden vor dem Matchgewinn vollständig mit Fans besetzt. Raonic wehrte sich in seinem ersten Grand-Slam-Finale tapfer, letztlich war er gegen einen überragenden Lokalmatador aber ohne Chance. "Ich werde alles dafür geben, dass ich noch eine Chance bekomme, hierher zurückzukehren", meinte er bei der Ehrung nach der Partie. (sid, 10.7.2016)