Washington – Rund eine Woche nach der Ankunft in der Umlaufbahn des Jupiter hat die Sonde Juno erstmals Fotos geschickt. Das erste Bild sei am Sonntag um 6.30 Uhr MESZ aufgenommen worden, nachdem die Kamera an Bord der Sonde wieder eingeschaltet worden war, und zeige den größten Planeten unseres Sonnensystems und drei seiner Monde aus einer Distanz von 4,3 Millionen Kilometer, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa in der Nacht auf Mittwoch mit.

Jupiter und seine Monde Io, Europa und Ganymed (v. li.).
Foto: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS

"Diese Aufnahmen der Junocam bedeuten, dass sie ihren ersten Flug durch die extreme Strahlungsumgebung des Jupiter unbeschädigt überstanden hat und dass sie jetzt bereit ist, den Jupiter anzugehen", sagte Nasa-Manager Scott Bolton.

Jupiters Strahlung ist extrem hoch und ein Resultat seines Magnetfelds, das etwa 20-mal so stark ist wie das der Erde. Der Planet besitzt nach der Sonne die größte Magnetosphäre des Sonnensystems; auf der sonnenabgewandten Seite erstreckt sie sich bis zu 700 Millionen Kilometer in den Weltraum hinaus. Zum Schutz vor dem heftigen Strahlungsbombardement wurde Juno in eine Titanhülle gesteckt.

Weitere Bilder folgen

Die ersten Bilder, die Juno nun auf seiner langgestreckten Ellipsenbahn um den Gasriesen schießt, haben allerdings noch eine relativ niedrige Auflösung. Nasa-Mitarbeiter sind derzeit dabei, diese Aufnahmen nach und nach auf der Website der Mission zu veröffentlichen. Hochaufgelöste Fotos soll Juno erst Ende August machen, wenn sie sehr nah an den Jupiter herankommt.

Juno hatte den Planeten in der vergangenen Woche nach fünf Jahren Flug erreicht. Die hauptsächlich solarbetriebene Sonde wiegt etwa 3.500 Kilogramm und besitzt drei neun Meter lange Solarpaneele. Juno soll den Jupiter bis Februar 2018 umkreisen und ihn mit ihren sieben wissenschaftlichen Instrumenten untersuchen. Von der rund eine Milliarde Euro teuren Mission erhoffen sich die Forscher unter anderem Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems. (APA, red, 13.7.2016)