Salzburg – An der Universität Salzburg ist nun erstmals nachgewiesen worden, dass die sogenannte extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) bei der Behandlung von Muskelverletzungen zu einer beschleunigten Regeneration von Muskelgewebe führt. Verletzte Sportler, die so behandelt werden, können dadurch rascher wieder mit dem Training beginnen, so das Fazit der Studie.

Trotz einer Reihe von therapeutischen Möglichkeiten heilen Muskelverletzungen eher langsam und oft unvollständig. Bereits etablierte Therapiemöglichkeiten sind oft ineffektiv, nicht immer unumstritten und routinemäßig oft schwierig umzusetzen. Zudem können Nebenwirkungen nicht immer vollständig ausgeschlossen werden. In einer Studie von Angela Zissler vom Fachbereich Zellbiologie und Physiologie der Universität Salzburg konnte nun das erste Mal gezeigt werden, dass die ESWT die Regeneration von Skelettmuskelgewebe beschleunigt.

Nicht-invasiv und schmerzlos

An Ratten wurden die Auswirkungen dieser akustischen Stoßwellen auf muskuläre Vorläuferzellen und auf das Wachstum neu gebildeter Muskelfasern untersucht. Es zeigte sich, dass die Therapie die Teilungsrate der Muskelvorläuferzellen signifikant ansteigen lässt und neu gebildete Muskelfasern schneller an Größe zunehmen. Das Heilungsstadium, das unbehandelte Tiere nach sieben Tagen zeigen, wird bei behandelten Tieren bereits nach vier Tagen erreicht – nach einer einmaligen, etwa 15-minütigen ESWT-Sitzung.

Diese Therapieform wird in verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen wie Orthopädie, Dermatologie, Kardiologie und Urologie bereits erfolgreich eingesetzt; die Wirkmechanismen auf zellulärer Ebene seien jedoch nicht vollständig geklärt. Die Therapie ist nicht-invasiv, ohne großen Aufwand durchzuführen, schmerzlos und damit routinemäßig einfach zu etablieren und ebenso leicht mit anderen Behandlungsmethoden, wie zum Beispiel der Physiotherapie, zu kombinieren. Die extrakorporale Stoßwellentherapie könnte in diesem Zusammenhang in Zukunft von großer Bedeutung sein, heißt es vonseiten der Uni Salzburg. (APA, 26.7.2016)