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Der Anschlagsort in der somalischen Hauptstadt Mogadischu am Sonntag.

Foto: REUTERS/Ismail Taxta

Mogadischu – Bei einem Bombenanschlag der Terrormiliz Al-Shabaab sind in der somalischen Hauptstadt Mogadischu mindestens 13 Menschen getötet worden. Weitere 20 Menschen wurden bei einem Angriff auf den Hauptsitz der Kriminalpolizei verletzt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Unter den Toten sind nach Angaben des Ministers für Innere Sicherheit, Abdirisak Omar Mohamed, auch sieben Mitglieder der Islamistenmiliz. Al-Shabaab bekannte sich über den ihr nahe stehenden Sender Radio Andalus zu dem Anschlag. In anderen Berichten war von mindestens zehn Toten, darunter vier "Militanten", die Rede.

Selbstmordattentäter

Die beiden Explosionen sollen nach Angaben der Behörden durch Selbstmordattentäter ausgelöst worden sein. Demnach raste ein Fahrer mit seinem Fahrzeug in den Eingang der Polizeieinrichtung und löste dann die Explosion aus, wie ein Augenzeuge berichtete. Bewaffnete Kämpfer stürmten Polizeiangaben zufolge daraufhin das Gebäude. Etwa eine halbe Stunde nach Beginn des Angriffs seien noch Schüsse zu hören gewesen, sagten Augenzeugen.

Erst am Dienstag hatten die sunnitischen Extremisten bei einem Doppelanschlag in der Nähe des Flughafens in Mogadischu mindestens 14 Menschen getötet. Die beiden Attentäter sprengten sich in ihren Fahrzeugen in der Nähe von Einrichtungen der Vereinten Nationen und Kasernen von Truppen der Afrikanischen Union (AU) in die Luft und rissen zwölf Menschen mit in den Tod. Bei den Opfern handelte es sich nach Angaben der Behörden vorwiegend um somalische Soldaten und ugandische Militärangehörige der AU-Truppen.

Al-Shabaab kämpft in Somalia seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Gottesstaat. Die islamistischen Rebellen wurden zwar vor fünf Jahren durch die Regierungstruppen und die 22.000 AU-Soldaten aus Mogadischu vertrieben. Sie kontrollieren aber immer noch einige ländliche Regionen und dringen häufig bis ins Zentrum der Hauptstadt vor. In den vergangenen Monaten verübten sie mehrere Anschläge auf AMISOM-Soldaten und auf zivile Ziele wie Hotels. (APA, 31.7.2016)