Das Spiel mit dem Feuer ist brandgefährlich, lernen bereits Kinder.

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Wien – Im Sommer leben in Österreich vor allem Männer gefährlich. Schätzungen zufolge werden sich in dieser Zeit insgesamt 36.000 Männer verletzen, 600 davon dürften zwischen Juli und August wegen Freizeitunfällen im Spital landen. Die größten Gefahren lauern auf dem Fußballplatz, beim Heimwerken und Grillen, heißt es vonseiten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV).

Laut einer Umfrage des KfV ist das Entfachen des Feuers fest in Männerhand. Selbstredend zählen auch Grillunfälle zur maskulinen Domäne: Rund 80 Prozent der Verletzten sind Männer, deren Blut durch Fleisch und Glut in Wallung geraten ist – die Hälfte davon im Alter zwischen 20 und 40 Jahre.

Bei den Verletzungen handelt es sich in erster Linie um Verbrennungen, weitere Ursachen sind Schnitte und Stichwunden durch Messer. "Oft sind es Ungeduld und Übermut, die nicht selten mit Alkoholkonsum eine explosive Mischung beim Grillen ergeben. Wie Untersuchungen zeigen, wird das Grillen als Ursache für schwere Verletzungen unterschätzt und zu wenig beachtet", heißt es vonseiten des KfV.

Kühlen mit lauwarmen Wasser

Ähnlich äußert sich dazu auch das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK): Unsachgemäßer oder gedankenloser Einsatz von Grillanzündern, der Kontakt mit heißen Grillschalen oder Brandverletzungen durch herabfallende Kohlestückchen sind nur einige der Ursachen für teils schwere Verletzungen. – Tipps, was bei Verbrennungen zu tun ist, werden gleich mitgeliefert: "Sofortiges Kühlen ist extrem wichtig. In den ersten zehn Minuten sollte das mit handwarmem Wasser passieren", sagt Wolfgang Schreiber vom ÖRK.

Bei schweren Verbrennungen ist der Notruf 144 die beste Wahl. Nach der Kühlung sollte der Ersthelfer die Wunde mit einer keimfreien Wundauflage bedecken und sie locker mit einer Mullbinde bedecken. "Ist die Wunde versorgt, die Beine des Opfers hochlagern und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit weiteren Basismaßnahmen fortfahren", so Schreiber. Dazu zählen etwa frische Luft, der Schutz vor Sonne und psychische Betreuung, damit der Verletzte möglichst ruhig bleibt.

Das Wichtigste zum Schluss: Spiritus, Benzin oder andere hochentzündliche Flüssigkeiten eignen sich nicht zum Entfachen des Feuers. Das wissen Grillprofis aber ohnehin. (red, 5.8.2016)