Wien – Züge auf heimischen Bahnstrecken reduzieren derzeit vor 200 durch Schranken gesicherten Übergängen ihre Geschwindigkeit. Grund dafür ist ein technisches Problem, das den sogenannten Zeitpolster – die Minimalzeit zwischen dem Schließen der Schranken und Durchfahrt des Zuges – reduzieren könnte. Die daraus resultierenden Verspätungen hielten sich in Grenzen, versicherten die ÖBB am Sonntag.

Die ÖBB seien am Donnerstag von Lieferfirmen auf das Problem aufmerksam gemacht worden, sagte ÖBB-Sprecherin Christine Stockhammer der APA. Seit Freitag reduzieren Züge vor den betroffenen Eisenbahnkreuzungen sicherheitshalber die Höchstgeschwindigkeit um 30 Prozent. Dadurch kommt es pro Kreuzung zu Verspätungen von 30 bis 60 Sekunden. In Summe machten diese Verspätungen zum Beispiel von Graz nach Wien zwei und von Villach nach Wien vier Minuten aus, sagte die Konzernsprecherin.

1.500 Bahnübergänge

Wie viel Zeit zwischen dem endgültigen Schließen der Schranken und der Durchfahrt des Zuges vergeht, ist nach internationalen Standards geregelt. Nach Angaben Stockhammers beträgt das absolute Minimum drei bis sechs Sekunden. Und dieser Zeitpolster ist es, der aufgrund technischer Probleme zu klein sein kann. Die betroffenen Schrankenanlagen werden nun überprüft und bei Bedarf nachgerüstet. Das wird voraussichtlich einige Monate in Anspruch nehmen. In Österreich gibt es nach ÖBB-Angaben 1.500 Bahnübergänge, die durch Schranken oder durch Rotlicht gesichert sind. (APA, 7.8.2016)