Wien – Die Zahl der Lehrlinge im Tourismus ist innerhalb von zehn Jahren von 14.441 auf 9.075 (Stand 2015) gesunken – nicht zuletzt wegen der schlechten Arbeitsbedingungen, die es teilweise in dieser Branche gebe, kritisiert Berend Tusch, Vorsitzender des Tourismusbereichs in der Gewerkschaft vida.

Erschwerend käme hinzu, dass von den wenigen, die den Lehrberuf antreten noch viele die Lehre nicht beenden würden. Tusch verweist auf Zahlen der Wirtschaftskammer vom Februar des heurigen Jahres: Bei Restaurantfachfrauen und -männern beende ein knappes Drittel die Lehre nicht. Bei Köchinnen und Köchen sei es fast ein Viertel.

"Nicht beziehungsfähig"

"Die Branche ist nicht beziehungsfähig. Es braucht Planbarkeit in den Dienstplänen und nicht Dienst auf Abruf", sagt Tusch. Weiters stelle ein Nettolohn von rund 1.150 Euro im Monat für 40 Stunden die Woche nur einen geringen Anreiz für einen derart fordernden Job dar. "Viele Arbeitgeber fordern ein Maximum und geben ein Minimum."

Dass zum Lohn – zumindest fürs Bedienpersonal – noch Trinkgeld dazukäme, lässt er nur bedingt gelten. Schließlich werde dieses bei den Bezugsleistungen bei Arbeitslosigkeit oder Pension nicht berücksichtigt. (APA, 13.8.2016)