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Pat Hickey (l.) muss nun wohl einige Fragen beantworten

Foto: Reuters/Kai Pfaffenbach

Wegen des Verdachts auf Verwicklung in einen Olympia-Ticket-Skandal wurde das irische IOC-Mitglied Pat Hickey am Mittwoch in Rio de Janeiro festgenommen.

Der 71-jährige Hickey sei in einem Hotel nahe des Olympia-Parks in Gewahrsam genommen und wegen seines Gesundheitszustandes dann in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete Globonews.

Vom Internationalen Olympischen Komitee gab es dazu zunächst keine Bestätigung. In der vergangenen Woche hatte die Polizei in Rio de Janeiro den aus Irland stammenden Chef einer britischen Ticketfirma mit falschen Eintrittskarten ertappt und ebenso wie drei weitere Verdächtige festgenommen. Insgesamt sollten Tickets für Top-Events für bis zu 2,8 Millionen Euro (10 Millionen Reais) verkauft werden.

Polizei bestätigt Festnahme

Die brasilianische Polizei hat die Festnahme bestätigt. Wie die Polizei mitteilte, soll er an einem illegalen internationalen Tickethandel beteiligt sein. Es sei Untersuchungshaft angeordnet worden auf Basis von neuen Beweisen, die man erhalten habe, hieß es.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erklärte auf Anfrage, es sei dabei, die Fakten zu überprüfen. Ein IOC-Sprecher bestätigte zwar den Krankenhausaufenthalt von Hickey, wollte zur Festnahme aber nicht Stellung nehmen. Das Nationale Olympische Komitee von Irland teilte mit, es kenne die Berichte zur Festnahme seines Präsidenten, wolle sich aber vor weiteren Stellungnahmen zunächst Klarheit verschaffen.

Hickey ist seit 2012 Mitglied der IOC-Exekutive und zudem Präsident der einflussreichen Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees Europas (EOC). Wegen dieser Funktion gilt der frühere Auktionator als Vater der umstrittenen Europaspiele, die vergangenen Sommer erstmals stattfanden. (APA, red, 17.8.2016)