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Hauptquartier der honduranischen Polizei in Tegucigalpa.

Foto: REUTERS/Jorge Cabrera

Tegucigalpa – Der mittelamerikanische Staat Honduras hat ein Drittel seiner leitenden Polizeibeamten wegen Verbindungen zur organisierten Kriminalität entlassen. Von 946 überprüften Polizisten mit Führungsfunktion seien 313 von ihren Posten entbunden worden, heißt es in einem Bericht, den eine Sonderkommission am Mittwoch in der Hauptstadt Tegucigalpa dem Parlament vorlegte.

Das Gremium will nun rund 10.000 Polizisten niedrigerer Rangstufen überprüfen. Honduras leidet unter einer extrem hohen Verbrechensrate und unter weit verbreiteter Polizeikorruption. Präsident Juan Orlando Hernandez hatte deshalb den "Sicherheitsnotstand" ausgerufen und die Kommission zur Überprüfung der Polizei gebildet, die im April ihre Arbeit aufnahm.

Hintergrund waren Berichte, dass viele Polizisten mit Kriminellen etwa aus dem Drogenmilieu unter eine Decke steckten. So war ein interner Bericht des Sicherheitsministeriums zu dem Schluss gekommen, dass hochrangige Polizeioffiziere 2009 die Ermordung eines Drogenbekämpfers und 2011 den Mord an einem Sicherheitsberater angeordnet hatten. (APA, AFP, 18.8.2016)