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Usain Bolt im und am Ziel.

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Ekaterini Stefanidi fällt zu Gold im Stabhochsprung.

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Erstes Gold für Tadschikistan: Dilschod Nasarow mit dem Hammer.

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Rio de Janeiro/Rio/Maracana – Mit seinem dritten Gold in Rio de Janeiro und dem neunten insgesamt bei Sommerspielen hat Usain Bolt Abschied von Olympia genommen. Der Jamaikaner machte am Freitag mit der 4-x-100-m-Staffel sein drittes Gold-Triple perfekt, er hatte bereits in Peking 2008 und London 2012 über 100 Meter, 200 Meter sowie mit den Teamkollegen zugeschlagen.

Die Zuschauer stimmten sich schon zwei Stunden vor der finalen Bolt-Show im Kreis der Fünf Ringe ein, als der Superstar und Entertainer zur Medaillenfeier nach dem 200-m-Rennen vom Vortag erstmals an diesem Abend ins Olympiastadion schritt. Nach dem Staffeltriumph in 37,27 Sekunden unterhielten Bolt und seine Kollegen Asafa Powell, Yohan Blake und Nickel Ashmeade die jubelnde Menge mit ausgelassenen Tänzchen.

"Hier habt ihr es, ich bin der Größte", tönte Bolt. "Ich bin erleichtert, es ist passiert. Ich bin glücklich und stolz auf mich. Es ist wahr geworden." Die hinter den Überraschungszweiten Japan (37,60) als Dritte ins Ziel gekommenen US-Amerikaner mussten ihre Freudenrunde indes abbrechen, da sie nachträglich wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert wurden. Kanada erbte Platz drei. Justin Gatlin sprach von einem "Alptraum".

Bolt machte in Rio einen starken Eindruck, die Zeiten, in denen er Weltrekord lief, sind aber vorbei. "Mein Körper hat nicht mitgemacht. Ich erhole mich nicht mehr so schnell", hatte Bolt nach dem 200er gemeint. Für 2017 wird er sich noch einmal aufraffen, bei den Weltmeisterschaften in London will er dabei sein.

Mit elf Goldmedaillen ist er schon jetzt der erfolgreichste WM-Teilnehmer in der Leichtathletik. Bei Olympia hat er das nicht erreicht, da sind der Finne Paavo Nurmi (9 Gold, 3 Silber) und der US-Amerikaner Carl Lewis (9/1) vor ihm. Im Ranking der erfolgreichsten Teilnehmer aller Sommerspiele stieg Bolt auf Platz sechs auf, Schwimmer Michael Phelps (USA) hat ihm hier mit 23 Titeln viel voraus.

"Was gibt es da noch zu sagen, dieser Kerl ist ein Genie! Seit Muhammad Ali hat es keinen mehr gegeben, der die Massen so bewegen konnte. Eine unglaubliche Reise", sagte Sebastian Coe, der Präsident des Internationalen Leichtathletikverbandes IAAF in einem Interview mit der französischen Nachrichtenagentur AFP. "Der Unterschied zwischen guter und großartiger Athlet ist die Langlebigkeit. Und Bolt hat diese Langlebigkeit."

Bei den Frauen ging der Staffel-Sieg in 41,01 an die US-Amerikanerinnen Tianna Bartoletta, Allyson Felix, English Gardner und Tori Bowie. Silber holte Jamaika (41,36), Bronze mit dem nationalen Rekord von 41,77 Großbritannien. Für Felix bedeutete dies die fünfte Goldmedaille, so viele hat noch keine Leichtathletin bei Sommerspielen gewonnen.

Stunden bevor die Griechin Ekaterini Stefanidi den Stabhochsprung gewann, hatte ihr die Russin Jelena Isinbajewa eines mit auf den Weg gegeben. "Ich werde der neuen Stabhochsprungmeisterin gratulieren, natürlich, aber ich bin sicher, sie wird fühlen, dass es nicht das ganze Gold ist, weil das größte Ziel ist, Isinbajewa zu schlagen."

Isinbajewa erklärte am Freitag offiziell ihren Rücktritt vom Sport, wegen des Ausschlusses der Leichtathleten Russlands durch IAAF durfte sie in Rio nicht starten.

Europameisterin Stefanidi gewann mit 4,85 m vor der höhengleichen Sandi Morris aus den USA, Bronze ging an die 19-jährige Neuseeländerin Eliza McCartney (4,80). Den Hammerwurf der Männer sicherte sich Dilschod Nasarow aus Tadschikistan mit 78,68 m und bescherte seinem Land das erste Gold bei Sommerspielen. Silber ging an den Weißrussen Iwan Zichan (77,79), Bronze an den Polen Wojciech Nowicki (77,73).

Nichts ist aus dem Langstreckendouble der Äthiopierin Almaz Ayana geworden. Die Kenianerin Vivian Jepkemoi Cheruiyot holte sich im olympischen Rekord von 14:26,17 Minuten den Sieg vor ihrer Landsfrau Hellen Onsando Obiri (14:29,77) und der lange führenden Ayana (14:33,59). Die Österreicherin Jennifer Wenth landete auf Rang 16. Mit 15:56,11 erreichte sie ihr Ziel, unter 16 Minuten zu bleiben. Zudem ließ sie wie erhofft zumindest eine Läuferin hinter sich. (APA, 20.8.2016)

4 x 100 m, Männer:

1. Jamaika (Asafa Powell, Yohan Blake, Nickel Ashmeade, Usain Bolt) 37,27 Sek. – 2. Japan (Ryota Yamagata, Shota Iizuka, Yoshihide Kiryu, Aska Cambridge) 37,60 – 3. Kanada (Akeem Haynes, Aaron Brown, Brendon Rodney, Andre de Grasse) 37,64 – 4. China 37,90 – 5. Großbritannien 37,98 – 6. Trinidad und Tobago 38,09 – 7. Brasilien 38,41

Anm.: Die ursprünglich drittplatzierte US-Staffel wurde disqualifiziert.

Hammerwurf, Männer:

1. Dilschod Nasarow (TJK) 78,68 m – 2. Iwan Zichan (BLR) 77,79 – 3. Wojciech Nowicki (POL) 77,73 – 4. Diego Del Real (MEX) 76,05 – 5. Marcel Lomnicky (SVK) 75,97 – 6. Ashraf Amgad Elseify (QAT) 75,46 – 7. Krisztian Pars (HUN) 75,28 – 8. David Söderberg (FIN) 74,61

4 x 100 m, Frauen:

1. USA (Tianna Bartoletta, Allyson Felix, English Gardner, Tori Bowie) 41,01 Sek. – 2. Jamaika (Christania Williams, Elaine Thompson, Veronica Campbell-Brown, Shelly-Ann Fraser-Pryce) 41,36 – 3. Großbritannien (Asha Philip, Desiree Henry, Dina Asher-Smith, Daryll Neita) 41,77 – 4. Deutschland 42,10 – 5. Trinidad und Tobago 42,12 – 6. Ukraine 42,36 – 7. Kanada 43,15 – 8. Nigeria 43,21

5.000 m, Frauen:

1. Vivian Jepkemoi Cheruiyot (KEN) 14:26,17 Min – 2. Hellen Onsando Obiri (KEN) 14:29,77 – 3. Almaz Ayana (ETH) 14:33,59 – 4. Mercy Cherono (KEN) 14:42,89 – 5. Senbere Teferi (ETH) 14:43,75 – 6. Yasemin Can (TUR) 14:56,96 – 7. Karoline Bjerkeli Grövdal (NOR) 14:57,53 – 8. Susan Kuijken (NED) 15:00,69. Weiter: 16. Jennifer Wenth (AUT) 15:56,11

Stabhochsprung, Frauen:

1. Ekaterini Stefanidi (GRE) 4,85 m – 2. Sandi Morris (USA) 4,85 – 3. Eliza McCartney (NZL) 4,80 – 4. Alana Boyd (AUS) 4,80 – 5. Holly Bradshaw (GBR) 4,70 – 6. Nicole Büchler (SUI) 4,70 – 7. Jennifer Suhr (USA) 4,60 und Yarisley Silva (Kuba) 4,60