Rom/Paris – Nachdem einige französische Städte ein Verbot von Burkinis am Strand eingeführt haben, bevorzugen muslimische Frauen die ligurische Riviera für ihren Urlaub. Die Zahl der Frauen mit Ganzkörperbadeanzügen an den Stränden der an Frankreich grenzenden Region Ligurien habe stark zugenommen, stellte die Tageszeitung "La Stampa" am Dienstag fest.

Nicht nur die Tatsache, dass in Italien kein Burkini-Verbot gilt, zieht viele Muslimas nach Ligurien. Für Werbung sorgte auch die saudi-arabische Prinzessin Nouf Nint Abdullah al Saud, Schwiegertochter des verstorbenen König Abdullah von Saudi-Arabien. Drei Wochen lang verbrachte die Prinzessin mit einer Schar von Mitarbeitern ihren Urlaub im Grand Hotel der ligurischen Badeortschaft Alassio.

Der Bürgermeister von Alassio, Enzo Canepa, erklärte, er sei zwar gegen die Vollverschleierung muslimischer Frauen, aber nicht gegen den Burkini. "Ich denke, dass man in dieser gespannten Phase Polemik vermeiden sollte, die ein derartiges Verbot auslöst", so Canepa.

Lega Nord fordert Burka-Verbot

Seit Anfang dieses Jahres dürfen vollverschleierte Frauen in der Lombardei keine Krankenhäuser sowie regionale Einrichtungen, Ämter und Krankenhäuser betreten. Die rechtspopulistische Oppositionspartei Lega Nord fordert ein Burka-Verbot. Die Burka widerspreche den westlichen Werten. Angesichts der Terrorgefahr müsse kontrolliert werden, wer unter einem Schleier stecke, argumentiert die ausländerfeindliche Partei. (APA, 23.8.2016)