Terrorchef Shekau.

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Abuja – Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben den Anführer der Terrororganisation Boko Haram bei einem Luftangriff schwer verletzt. Abubakar Shekau sei bei dem Angriff am Freitag an der Schulter "lebensgefährlich verwundet" worden, erklärte Armeesprecher Sani Usman am Dienstag.

Zudem seien die Rebellenkommandanten Abubakar Mubi, Malam Nuhu und Malam Hamman bei dem Angriff auf ein Boko-Haram-Lager in einem Wald im Nordosten Nigerias getötet worden. Der Angriff erfolgte am vergangenen Freitag in der Sambisa-Waldregion im Teilstaat Borno, die Hochburg der Extremisten.

Bisher immer Fehlmeldungen

Der Boko-Haram-Führer Shekau war bereits wiederholt für tot erklärt worden, doch erwiesen sich die Berichte immer als falsch. Erst vor einer Woche war ein Internetvideo veröffentlicht worden, in dem Shekau die Berichte über seinen Tod zurückwies. Auf den Aufnahmen wirkte Shekau kräftiger und ruhiger als in früheren Videos. Shekau hatte die Führung der sektenartigen Extremistengruppe übernommen, nachdem ihr Gründer Mohammed Yusuf 2009 vom Militär getötet worden war.

Boko Haram kämpft seit 2009 im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat. In dem Konflikt wurden mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen weitere zur Flucht aus ihren Häusern gezwungen. Nach der Ausweitung des Konflikts auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad griffen diese militärisch ein und drängten die Rebellengruppe deutlich zurück. Dafür setzt Boko Haram ("Westliche Bildung ist Sünde") nun aber verstärkt auf Anschläge auf die Zivilbevölkerung. (APA, 23.8.2016)