Es geht sich immer nicht aus" lautet der Titel einer Doku darüber, wie der Traditionsklub First Vienna FC 1894 im Frühjahr 2006 zum wiederholten Mal die Rückkehr in den Profifußball versemmelte. Als das Elend der "Erstgeborenen" filmisch beklagt wurde, begann der Aufstieg des quasi Letztgeborenen im österreichischen Fußball. Red Bull Salzburg schloss 2006 seine erste Saison als Vizemeister ab. Es folgten bis dato sieben Meistertitel, vier Cupsiege und ein paar gute europäische Auftritte.

Nur dorthin, wo der Klub nach dem Selbstverständnis von Geldgeber Dietrich Mateschitz gehört, in die Königsklasse, die Champions League, kommt er einfach nicht. Schadenfreude darüber, dass es nun schon zum neunten Mal nicht geklappt hat, ist fehl am Platz. Die Dauerabsenz – letzter Teilnehmer war die Austria 2013 – schadet dem österreichischen Fußball mehr, als ihm die finanzielle Überlegenheit Salzburgs schadet. Die fordert nämlich Anstrengung, um wenigstens halbwegs mithalten zu können.

Bei Red Bull Salzburg ist das Scheitern längst einkalkuliert, die ballesterische Aufmerksamkeit des Konzerns liegt ohnehin längst bei Rasenballsport Leipzig, dem Aufsteiger in die erste deutsche Bundesliga. Die personelle Fluktuation, die Salzburgs Status als Ausbildungsklub mitbringt, lässt den internationalen Erfolg zum Glücksspiel werden. Und in dem kann man, wie jetzt gegen Dinamo Zagreb eindrucksvoll bewiesen, auch sehr viel Pech haben. (Sigi Lützow, 25.8.2016)