Kopenhagen – Die dänische Polizei hat einen Sympathisanten der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen, der bei einer Drogenrazzia drei Menschen durch Schüsse verletzt haben soll. Bei der Tat, bei der ein Polizist schwer verletzt wurde, habe es nach jetzigen Erkenntnissen keinen extremistischen Hintergrund gegeben, teilte die Polizei in der Hauptstadt Kopenhagen am Donnerstag mit.

Dem Mann drohe eine Anklage wegen dreifachen versuchten Mordes.

Der 25-Jährige, ein aus Bosnien stammender dänischer Staatsbürger, habe Verbindungen zu dem aus Deutschland stammenden salafistischen Netzwerk Millatu Ibrahim sowie zum IS, teilte die Polizei weiter mit. Dem 2012 in Deutschland verbotenen Millatu Ibrahim gehörte auch der Austro-Jihadist Mohamed M. sowie der deutsche Islamist und Ex-Rapper Dennis Cuspert an.

Seit viertem Lebensjahr in Dänemark

Der festgenommene Mann lebt seit seinem vierten Lebensjahr in Dänemark und soll zum Drogenmilieu im alternativen Wohnviertel Christiana gehören. Dort soll er am Mittwochabend zwei Polizisten und einen Passanten durch Schüsse verletzt haben. Zunächst konnte er fliehen, wurde dann aber Donnerstag Früh in einem Vorort Kopenhagens festgenommen.

Da er bei einem Schusswechsel bei seiner Festnahme verletzt worden sei, habe er am Donnerstag nicht vor einem Richter erscheinen können, meldete die Nachrichtenagentur Ritzau. Neben einer Anklage wegen versuchten Mordes in drei Fällen drohe ihm auch eine Anklage wegen Waffenbesitzes und dem Handel mit mehr als 50 Kilogramm Drogen und über 1800 Joints. (APA, 1.9.2016)