Wien – Seit 19 Jahren erfasst die Arbeiterkammer Oberösterreich die Zufriedenheit der ArbeitnehmerInnen – und zumindest bei den Frauen hat sie sich kaum gebessert. Aktuell fühlen sich 32 Prozent der Frauen im Berufsleben benachteiligt, 42 Prozent sehen sich beim Lohn schlechter gestellt. Rund ein Drittel war mit abfälligen Bemerkungen von KollegInnen konfrontiert, fast jede Zehnte erlitt körperliche Übergriffe.

"Auch Kinder und Haushalt sind selbst im 21. Jahrhundert immer noch fast ausschließlich Frauensache", berichtet die AK OÖ in ihrem aktuellen "Arbeitsklima Index". An einem durchschnittlichen Wochentag würden Frauen 3,2 Stunden für Kinder und Haushalt aufbringen, Männer nur 1,3 Stunden.

Weniger Freizeit für Frauen

"Das ist – insbesondere neben einem Mangel an Kinderbetreuungsangeboten – einer der Gründe, warum die tägliche Erwerbsarbeitszeit der Frauen mit 7,6 Stunden kürzer ist als jene der Männer (9,1 Stunden), Frauen aber trotzdem um etwa eine halbe Stunde am Tag weniger Freizeit haben", so AK-Vizepräsidentin Elfriede Schober.

Ein sehr ernüchterndes Bild zeichnet der Index von der Lage der Arbeitslosen: "Nicht einmal jeder zweite Arbeitslose sagt, dass sie oder er mit dem eigenen Leben zufrieden sei. 50 Prozent kommen mit ihrem Geld nicht aus, fast gleich viele kommen gerade über die Runden. Dass das Geld reicht, sagen lediglich sechs Prozent", rechnet Schober vor.

Und in einem weiteren Bereich schaut es ebenfalls nicht gut aus: Fast 700.000 Personen bzw. knapp 20 Prozent aller unselbstständig Beschäftigten in Österreich arbeiten im Schicht-, Turnus- oder Wechseldienst. Ihre Zufriedenheit mit der Arbeitszeitregelung ist innerhalb der letzten zehn Jahre von 72 auf 59 Prozent gesunken. (APA, 16.9.2016)