Edinburgh – Bei Opel rennt es anscheinend gerade wie am Schnürchen. Den Eindruck bekommt man nicht nur beim Blick in die heimische Zulassungsstatistik, wo die Rüsselsheimer über Platz zwei jubeln. Hauptverantwortlich dafür sind der neue Astra, der Corsa und der Mokka.

Mit seinem neuen Styling passte er doch ganz gut, der Opel Mokka X, vors Dalmeny House des Earl Rosebery, unweit von Edinburgh.
Foto: Opel

Erstaunlich ist gerade Letzteres, kommt doch noch Ende des Monats bereits der Nachfolger auf den Markt – der Mokka X. Und der kann doch vieles besser als sein Vorgänger. Das sieht man schon, wenn er so dasteht, vor dem Dalmeny House in Schottland, dem Sitz des Earl und der Countess von Rosebery. Da strahlt der Mokka X gleich ordentlich was von Landadel aus. Schick und doch nicht zu fein fürs Gelände.

Vorderrad- und Allradantrieb

Also Gelände. Sie wissen schon. Das, was man einem SUV jetzt halt so zutraut. Meistens ist das eh noch weniger, als der Wagen eigentlich kann. Darum gibt es den Mokka X nicht nur als Allradler, sondern auch als Frontkratzer.

Den Mokka X gibt es mit Vorderrad- und Allradantrieb.
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Für einen ersten Test durch das Dalmeny-Anwesen – vorbei am Loch, das sogar eine Insel hat, und zwischen den Schafen durch, die hier wie dunkelweiße Verzierungen das Grün des Grases noch satter aussehen lassen – und den Rest der schottischen Highlands griffen wir aber zu einem Allradler, dem 136 PS starken Selbstzünder mit Handrührung, sprich: Sechs-Gang-Schaltung.

Immerhin wollten wir schon einen kleinen Abstecher über die ausgesetzten Pisten des Trossach-Nationalparks machen. Nix Wildes. Aber dennoch Gelegenheit, für den Mokka, sein X zu rechtfertigen, das er nun als Zusatz trägt.

Schottischer Schotter steht dem Mokka X ebensogut wie der Highway.
Foto: Opel

Mit dem X wird Opel nun alle Allradmodelle versehen, heißt es. Und im gleichen Atemzug ist von einer groß angelegten Modelloffensive die Rede.

Die hat inzwischen auch schon mit der Ankündigung eines neuen Ampera mit 400 Kilometer Reichweite Schlagzeilen gemacht hat.

Den Mokka X gibt es nun mit AFL-LED-Sicherheitslicht.
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Gute Aussichten prognostiziert Opel aber nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Lenker des Mokka X. Grund dafür ist das AFL-LED-Sicherheitslicht, das sich selbst richtig einstellt.

Über 55 km/h aktiviert sich in der Nacht das Landstraßenlicht, das in Fahrtrichtung länger wird und gleichzeitig die Fahrbahnränder optimal ausleuchtet – etwa um Wildtiere rascher zu erkennen -, während Streueffekte reduziert werden, um den Gegenverkehr nicht zu blenden.

Der Innenraum ist herrlich aufgeräumt.
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Unter 55 km/h aktiviert sich das Stadtlicht, wobei vor allem der Bereich nahe vor dem Auto und an den Seiten gut ausgeleuchtet wird.

Kurvenlicht

Unter 40 km/h schaltet sich beim Abbiegen oder Blinken eine LED je nach Fahrtrichtung zu.

Ausprobiert haben wir das ehrlich gestanden nicht, dazu war der abendliche Lockruf der Whiskeybrenner dann doch zu verlockend.

Auch neu im Mokka X: OnStar.
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Was wir auch nicht ausprobiert haben, das ist OnStar. Den Online-Assistenten für eh fast alles haben wir diesmal nicht gedrückt. Dass dieses System inzwischen reibungslos funktioniert, haben wir in den letzten Opel-Testautos wie dem Astra oder dem Adam Rocks S immer wieder erfahren. Also lassen wir das Callcenter im englischen Luton lieber in Ruhe, damit, falls wirklich ein Notruf eintrifft, keine Ressourcen unnötig verschwendet werden.

Sitz passt und hat Luft

Was wir aber schon ausprobiert haben – eher unweigerlich, nicht weil wer Angst hatte, wegen zu lascher Dienstauffassung einen Rüffel zu bekommen – sind die Sitze. Nein, kein Sportgestühl, sondern was Feines und Gesundes. Die Sitze wurden von der Aktion Gesunder Rücken, einem Verein, der sich anscheinend auch kreuzmaroder alter Autotester liebevoll annimmt, für gut befunden. Jedenfalls, die Sitze im Mokka X verflucht man auch nach einer langen Etappe nicht. Im Gegenteil.

Die Sitze hat die Aktion Gesunder Rücken für gut befunden.
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Und was SUV-Fans in die Hand spielt: Auch in dem an sich kleinen SUV Mokka X sitzt man außerordentlich hoch. Und dennoch bleibt selbst groß gewachsenen Menschen genug Kopffreiheit bis zum Dach.

Also gibt es in der Summe den perfekten Rundumblick in einem Auto, das sich sogar zwei Nummern größer anfühlt, als es dann beim Einparken wirklich ist. Obwohl, die schiere Größe des Anwesens von Lady Dalmeny und ihrem Earl of Rosebery verlangt einem beim Rangieren jetzt wirklich keine Trialkunststücke ab. (Guido Gluschitsch, 26.9.2016)

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