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Durch Vernetzung und Digitalisierung ergeben sich neue Möglichkeiten für unseren Alltag, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren.

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"Technologie ist niemals neutral", sagt Technikphilosoph Mark Coeckelbergh.

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Als in den 2000er-Jahren die ersten touchfähigen Smartphones auf den Markt kamen, konnten sich noch die wenigsten ausmalen, dass heutzutage nahezu jeder Bürger einen smarten Begleiter in der Tasche tragen würde. Dieser Begleiter sorgt dafür, dass wir dank mobilen Internets rund um die Uhr und an jedem Ort der Welt Zugriff auf Informationen haben. Man kann das Wissen der Menschheit in Enzyklopädien abrufen, überall kommunizieren oder arbeiten, Inhalte wie Fotos, Videos und Audiobotschaften erstellen und diese mit der gesamten Welt teilen. Doch das ist bloß ein kleiner Ausschnitt der Digitalisierung, mit der jeder Einzelne tagtäglich konfrontiert ist. Auch auf anderen Ebenen macht sich der technologische Fortschritt bemerkbar.

Das Format "Semesterfrage" wurde von der Universität Wien geschaffen, um verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen die Chance zu geben, gesellschaftskritische Themen, die uns alle bewegen, für ein breites Publikum aufzubereiten. In vier Beiträgen diskutieren im Laufe des Wintersemesters 2016/17 Experten und Expertinnen der Universität Wien die Frage "Wie leben wir in der digitalen Zukunft?". Fragen und Kritik, die Sie als Teil der Community dabei im Forum auf derStandard.at äußern, werden die Wissenschafter der Universität Wien aufgreifen und beantworten.

Pflegeroboter und Überwachungsdystopien

Mark Coeckelbergh vom Institut für Philosophie beschäftigt sich als Medien- und Technikphilosoph mit der Herausforderung, Technologien, die Entscheidungen für Millionen von Menschen treffen, so in den Griff zu bekommen, dass Menschenwürde, Lebensqualität und soziale Gerechtigkeit nicht missachtet werden. Selbstfahrende Autos oder Roboter im Pflegebereich werden selbstverständlich sein – das wirft Fragen ethischer, sozialer und politischer Natur auf.

Christiane Wendehorst forscht am Institut für Zivilrecht und fragt, wie wir mit dem Internet der Dinge und der daraus resultierenden Vernetzung zwischen Autos, Fernsehern, Telefonen, Kühlschränken und anderen Alltagsgegenständen sinnvoll umgehen können. In ihrem Beitrag diskutiert sie die rechtlichen Chancen und Risiken der neuen Technologien, so zum Beispiel was es bedeutet, wenn Verträge zwischen zwei Maschinen abgeschlossen werden.

Sozialkontakte und Big Data

Die Soziologin Michaela Pfadenhauer wirft einen Blick auf den Alltag und die typischen Probleme, die früher in der Verwandtschaft oder nachbarschaftlich bewältigt wurden, und wie Technologie schon heute hierbei unterstützen kann. Gegenstand ihrer Forschungstätigkeit ist unter anderem, ob Technik in Zukunft nicht nur Assistenz im Alltag bieten kann, sondern mitunter auch Sozialkontakte übernehmen könnte.

Claudia Plant von der Forschungsgruppe Data Mining wird einen Einblick in Big Data geben. Als Informatikerin erklärt sie die Schlüsseltechnologie Data Mining, die vor allem für personalisierte Medizin, Smart Cities und nachhaltige Energienutzung in den kommenden Jahren immer wichtiger werden wird.

Stellen Sie schon jetzt Ihre Fragen

Ist Ihnen bewusst, welche Rückschlüsse aus den Daten gezogen werden können, die Sie online preisgeben? Wie sehr profitieren Sie in Ihrem Job von Digitalisierung, oder welche Nachteile haben sich dadurch für Sie ergeben? Welche Szenarien könnten Sie sich vorstellen, die Ihren Alltag in den kommenden Jahren grundlegend verändern würden? Was wünschen Sie sich von der digitalen Zukunft? Nutzen Sie die Gelegenheit und richten Sie Ihre Fragen und Anmerkungen an die Wissenschafter bereits jetzt im Forum. Ihre Postings werden anschließend in Kommentaren und Q&A-Artikeln von den Experten der Universität Wien diskutiert!