Rangun – Nach Unruhen in Myanmar (Burma) nahe der Grenze zu Bangladesch ist die Zahl der Todesopfer auf über 40 gestiegen. Hunderte Zivilisten waren in dem Gebiet auf der Flucht, wie staatliche Medien am Freitag berichteten.

Fast 200 Menschen hätten mit Hubschraubern aus der Gefahrenzone gerettet werden müssen, mehr als 400 Schulen seien geschlossen worden. Die Unruhen waren am Wochenende ausgebrochen, als Bewaffnete mehrere Grenzposten überfielen.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Die Polizei machte Angehörige der verfolgten muslimischen Minderheit der Rohingya verantwortlich. Außenministerin Aung San Su Kyi wies Schuldzuweisungen jedoch zurück. Zunächst müssten verlässliche Angaben vorliegen, sagte sie.

Die Rakhine-Region ist die Heimat der rund 1,3 Millionen Rohingya, denen in dem buddhistischen Land die Staatsbürgerschaft verweigert wird. 2012 kam es zu Unruhen zwischen Muslimen und Buddhisten, bei denen mehrere hundert Menschen umkamen. Mehr als 100.000 Rohingya mussten aus ihren Dörfern fliehen und leben seitdem teils in eingezäunten Lagern unter menschenunwürdigen Bedingungen, wie Menschenrechtsorganisationen sagen. (APA, 14.10.2016)