Nairobi – Bei einem Bombenanschlag im Nordosten Kenias sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. Die Bombe ging in der Nacht zum Dienstag in einem Gästehaus in der Stadt Mandera nahe der Grenze zu Somalia hoch, wie die Polizei mitteilte. Nach Angaben der kenianischen Regierung stürzte das Gebäude teilweise ein. Zu dem Anschlag bekannte sich die islamistische Al-Shabaab-Miliz aus dem Nachbarland Somalia.

Bis zum Morgen seien die Leichen von elf Männern und einer Frau gefunden worden, sagte ein Polizeivertreter. Die Polizei durchsuchte das Gelände mit Hilfe von Anti-Terror-Einheiten und Spürhunden nach weiteren Opfern.

Wie die Shabaab-Miliz über ihren Radiosender Andalus mitteilte, war der Anschlag auf das Gästehaus Teil einer "Angriffserie" gegen "Ungläubige". Die Islamisten erklärten, 15 Menschen getötet zu haben.

Zweiter Anschlag binnen drei Wochen

Es war bereits der zweite Anschlag in Mandera im Oktober. Vor knapp drei Wochen waren Angreifer der Shabaab-Miliz in einen Wohnblock eingedrungen, indem sie ein Loch in die Außenmauer sprengten, und hatten sechs Bewohner getötet.

Die Shabaab-Miliz hat in Kenia schon mehrfach Anschläge verübt. Im Jahr 2013 wurden bei einem Anschlag auf ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt Nairobi mindestens 67 Menschen getötet. Bei einem Angriff auf die Universität der Stadt Garissa wurden im vergangenen Jahr 148 Menschen getötet.

Die Shabaab-Miliz ist mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbunden und kämpft in Somalia seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat. Die islamistischen Rebellen wurden zwar vor fünf Jahren durch die Regierungstruppen und 22.000 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) aus der Hauptstadt Mogadischu vertrieben. Sie kontrollieren aber immer noch einige ländliche Regionen. (APA, 25.10.2016)